der rechte rand : „Widerstand zu jeder Zeit“
Die Auseinandersetzungen in der niedersächsischen Region zwischen Verden, Schneverding und Schaumburg verschärfen sich. „Wir können auch anders“, erklärt da die Nationale Offensive Schaumburg (NOS) auf ihrer Website, die das Foto einer Straßenkampfszene ziert – einige Aktivisten der NOS haben auch bereits eingesessen. Am Wochenende bekundeten Junge Nationaldemokraten (JN) und Freie Kameradschaften (FK) Interesse an einer gemeinsamen Kundgebung in Rotenburg/Wümme. Am Sonnabend erst hielten sie dort eine Mahnwache gegen „Polizeigewalt“ ab.
Seit Jahren agieren FK wie die „Snevern Jungs“ um Matthias Behrens in der Region – von Politik und Polizei lange als „unpolitische Skinheads“ eingestuft. Das Mahnmal für NS-Zwangsarbeiter in Verden ärgerte sie wohl schon immer, trotzdem fühlten sich die JN um Daniel Fürstenberg und die NOS um Markus Winter nach dem Brandanschlag vom 25. Januar aber „zu Unrecht“ verdächtigt. Diverse Straftaten – Körperverletzungen mit und ohne Todesfolge, Volksverhetzungen und Bedrohungen – sind von dieser Szene aber bereits ausgegangen. Fürstenberg selbst steht vor Gericht.
Am Abend des Anschlags in Verden versuchten Rechte eine Info-Veranstaltung im Rotenburger Rathaus zu stören. In Bad Nenndorf zeichneten sie am 30. Januar einen Vortrag gegen Rechts auf Video auf und erfassten vor der Tür „alle Kennzeichen und Fahrzeuge digital“. Die Adresse des Referenten, verkündete die NOS, könne über sie „bezogen“ werden.
Am 27. Januar richteten FK-Anhänger in Schneverdingen und Rotenburg zwei Konzerte aus. Im Anglerheim am Weichselsee schritt die Polizei ein. Nach dem Abbruch des Konzerts schrieb ein Nutzer namens„Winterzeit“ im „Bremer Forum“: Erst wenn „die ersten Helme und Visiere brechen, werden sie merken, das Widerstand zu jeder Zeit und an jedem Ort möglich ist“. Keine bloße Gewaltfantasie: Im vergangenen Jahr 2006 führte Niedersachsen mehrfach die Statistik rechts motivierter Straftaten an.