der rechte rand : „Deutschland-Pakt“ mit Rissen
Kein böses Wort sagt Bruno Wetzel, der stellvertretende Bundesvorsitzender der Deutschen Volksunion (DVU): „Schade“ finde er es, dass Siegfried Tittmann die Partei verlassen hat. Tittmann selbst, nunmehr Ex-DVU-Abgeordneter in der Bremer Bürgerschaft, erklärt höflich: „Es geht nicht gegen die DVU und Dr. Frey und seine Familie.“ Er wolle schlicht „neue Wege“ gehen. Dafür, dass die Partei ihren treuen Vorzeigeabgeordneten verloren hat – und ihre langjährige Verankerung in einem Landesparlament gleich mit –, äußern sich alle Betroffenen auffällig zurückhaltend.
DVU-intern dürfte der Tonfall weniger freundlich gewesen sein: Nach der Bürgerschaftswahl an der Weser sprachen die Funktionäre in der Öffentlichkeit, wie auch in der DVU-nahen National-Zeitung, von einem Erfolg. Jetzt erklärt der Bundesvorsitzende Wetzel dagegen, dass der Landesverband überlegt habe, Tittmann nicht wieder aufzustellen: Nachdem dieser dreimal als Spitzenkandidat angetreten sei, habe die Partei Stimmenverluste eingefahren. Beim nächsten Mal wolle die DVU „mit einem neuen Gesicht und neuen Ideen aufwarten“. Diese wahltaktische Überlegung habe Tittmann offenbar als „persönliche Kritik“ empfunden.
Am 7. Juli richtete die DVU in Rastow bei Schwerin gleich drei Parteitage auf einen Streich aus: Im Lokal „Landlust“ wählten rund 400 durchweg älteren Parteimitglieder aus den Landesverbänden Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg- Vorpommern ihre neuen Vorstände. Der stellvertretende Hamburger DVU-Chef Robert Valkovic kündigte einen erfolgreichen Bürgerschaftswahlkampf an. Gemäß dem „Deutschland-Pakt“ zwischen DVU und NPD soll im Februar 2008 in Hamburg die DVU antreten. Während die NPD-Spitze an dieser Übereinkunft festhält, meinen die Nationaldemokraten in Bremen, dass die DVU hier „wieder mal einen Sieg verschenkt“ habe. Einwände gegen den Pakt regen sich angeblich auch in der Hamburger NPD.