der rechte rand : Schlammschlacht in der DVU
Der Wahlkampf hat für die DVU in Hamburg begonnen. „Die DVU wird in der Metropole an der Elbe ein Signal für Deutschland setzen“, verspricht Landeschef Günther Schlemmer. Ein Thema hat die Partei bereits gefunden: „Meinungsfreiheit für Eva Hermann!“ Unter dem Motto „Deutschland darf keine Maulkorb-Republik werden“ hat die DVU eine Kundgebung angemeldet. Genauen Ort und genaue Zeit will sie am Freitag kundtun. Mit der Aktion wolle man das Volksbegehren „Hamburg stärkt den Volksentscheid – Mehr Demokratie“ unterstützen.
Der Aktionismus sollte nicht über die Probleme des Verbands mit seinen etwa 160 Mitgliedern hinwegtäuschen, der seit dem 5. September wegen Protesten neue Räume für seinen „Klönschnack“ suchen muss (taz berichtete). Schwierigkeiten macht vor allem die Zusammenarbeit mit der NPD. Anfang August hatte der Bundesvorstand um Gerhard Frey ganz im Sinne des „Deutschland-Pakts“ mit der NPD beschlossen: Die DVU tritt an. Aber nicht alle DVUler wollen „mit denen“ zusammen gehen. „Die Zusammenarbeit ist umstritten“, räumt DVU-Kader Robert Valkovic ein. Am 2. September wählte der Verband ihn allerdings als stellvertretender Landeschef ab. Warum, mag Valkovic nicht sagen.
Der Verband scheint zerstritten. „Der redet doch nur“, sagt eine DVUlerin über Valkovic. Ein anderer schimpf über Landeschef Schlemmer: „Der macht auch nichts.“
Der Zustand der DVU hat die Wähler allerdings oft nicht abgeschreckt. Ihre Wahlkämpfe führte die DVU mit massivem Materialeinsatz, 1997 fehlten nur 190 Stimmen, um in die Bürgerschaft einzuziehen. Vier Jahre später schöpfte die „Schill-Partei“ fast das gesamte rechte Wählerpotenzial ab. Der Verband hat sich bisher noch nicht zu der neuen rechten Konkurrenz „Rechte Mitte HeimatHamburg“ geäußert. Ein DVUler meint: „Diesmal würde ich uns nicht wählen.“