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Archiv-Artikel

der irakkrieg – nachrichtenüberblick

Die Lage: Am 20. Kriegstag kämpften Bodentruppen am zweiten Tag in Folge im Regierungsviertel von Bagdad, aus der Luft unterstützt von Kampfhubschraubern. Zwei US-Panzer feuerten von einer Tigrisbrücke auf das Ostufer. Gezielt beschossen wurde bereits am Montag der mutmaßliche Aufenthaltsort von Saddam Hussein im Wohnviertel al-Mansur. Der Irak bestreitet, dass der Luftangriff auf die Führungselite erfolgreich war. Die Krankenhäuser in der Region sind überfüllt: Es mangelt vor allem an Schmerzmitteln, aber auch an Wasser und Strom.

Tote Korrespondenten: Elf internationale Berichterstatter hat dieser Krieg bislang das Leben gekostet. Gestern Mittag schlug eine Panzergranate in das Hotel Palestine ein, das viele Korrespondenten beherbergt. Ein Kameramann wurde getötet, zwei weitere Reporter kamen bei anderen Angriffen um. Bereits gestern starb Focus-Reporter Christian Liebig bei einem US-Raketenangriff. SEITE 6

Diplomatische Visionen: Eigentlich sollte der „umfassende Friedensplan“ für Nahost Thema des Gipfeltreffens von George Bush und Tony Blair in Belfast sein. Doch im Vordergrund stand dann vor allem die Nachkriegsordnung für den Irak. Vor der Presse betonten beide die „wichtige Rolle der Vereinten Nationen“ – vor allem bei der Beschaffung von Hilfsgütern. An einem wurde kein Zweifel gelassen: Bevor der Irak „letztlich vom irakischen Volk regiert“ werde, hält das Pentagon das Zepter in der Hand.

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Juristisches Nachspiel: In einem Punkt sind sich die Bush-Regierung, irakische Oppositionelle und Menschenrechtsorganisationen einig: Die Liste der Verbrechen des irakischen Regimes ist lang und darf nicht ungeahndet bleiben. Um die Verbrechen aufzuarbeiten, soll der „neue Irak“ mit UN-Hilfe ein Tribunal einrichten. SEITE 5