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Archiv-Artikel

david und die schnöselkicker: zum trend hochgegelt

Eine Umfrage des Meinungskombinats Emnid hat ergeben, was Fußballer für Fans wirklich attraktiv macht. Für 72 Prozent ist es ein modischer Haarschnitt. Kein Wunder also, dass der Sieger in der Sparte „attraktivster Fußballer“ David Beckham heißt – der geölte Handtäschchen-Shopper, für den eigens die Randgruppenbezeichnung „metrosexuell“ erfunden wurde. Gibt es im Fußball denn nur noch Hetero-Schwuchteln? Was ist nur aus dem guten, alten Sport für feinripptragende Dosenbiertrinker geworden? Dessen Vorbilder möchte offenbar der Auftraggeber der Umfrage, ein Hersteller für haarmedizinische Produkte, aus dem Bewusstsein des Fußballs verbannen. Und so sollen denn aus der Hall-of-Frisuren-Fame für immer getilgt werden: das traditionsreiche Vokuhila; Netzers Breitwandscheitel; Paul Breitners Braunschweiger Afro; Uwe Beins Rotzbremse oder die Häkelhaartrachten von Dynamo Dresden in der Saison 91/92. Unvergessene Vertreter des schlechten Geschmacks. Nein, ihr Fußballfriseure, so nicht! Die Wahrheit fordert: Tante Käthe muss weiterleben.