das wichtigste : Iran lenkt nicht ein
Atomenergiebehörde soll Fall an die UN überweisen. Iran droht im Gegenzug mit dem Verbot von Kontrollen
BERLIN afp/dpa ■ Vor der Sondersitzung des Gouverneursrats der Atomenergiebehörde IAEO zum Atomstreit mit dem Iran haben sich die USA, Russland und die EU-Troika auf einen Resolutionsentwurf geeinigt. Der IAEO-Gouverneursrat solle das Problem an den UN-Sicherheitsrat überweisen, heißt es darin. Der US-Botschafter bei der IAEO, Gregory Shulte, sagte, er sei zuversichtlich, dass die Resolution, mit der Iran dem Sicherheitsrat gemeldet werde, eine breite Mehrheit finde. Iran habe das internationale Vertrauen verloren.
Teheran drohte damit, die Produktion von angereichertem Uran sofort in großem Stil aufzunehmen, sollte der Konflikt an den UN-Sicherheitsrat verwiesen werden. In diesem Fall würden sofort „50.000 Maschinen mit der tonnenweisen Herstellung von angereichertem Uran beginnen“. Der iranische Chefunterhändler Ali Laridschani warnte, Teheran würde die Zusammenarbeit mit der IAEO sofort abbrechen. Die Überwachungskameras der Organisation in den iranischen Atomanlagen würden abgebaut.
Während chinesische und russische Diplomaten in Teheran einen letzten Versuch unternahmen, die iranische Führung in der Frage der Urananreicherung zum Einlenken zu bewegen, bekräftigte auch der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad die Absicht seines Landes, sein Atomprogramm fortzusetzen. Chefunterhändler Laridschani drohte ferner, Iran werde auch seine Verhandlungen mit Moskau über Urananreicherung auf russischem Boden aussetzen, falls der Gouverneursrat der IAEO den UN-Sicherheitsrat einschalte. Die 35 Mitglieder des IAEO-Rates beraten heute und morgen.