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Archiv-Artikel

das wichtigste Am Ende nur ein Baum

Weihnachten entfernt sich von christlichen Symbolen, und die Menschen setzen sich zu stark unter Druck

JENA/VECHTA dpa ■ Die Weihnachtsbräuche entfernen sich nach Ansicht der Jenaer Volkskundlerin Christel Köhle-Hezinger zunehmend von den christlichen Symbolen. „Am Ende könnte es sein, dass nur noch ein Baum und die Farben Rot und Grün übrig bleiben“, sagte die Professorin an der Friedrich-Schiller-Universität. Die Kirchen könnten auf diese Entwicklung wenig Einfluss nehmen, vor allem nicht mit Mahnungen. „Kulturpessimismus kommt nicht an.“

Die inhaltliche Ausrichtung von Weihnachten werde bereits seit Jahrzehnten ausgehöhlt. „Das religiöse Wissen nimmt ab, und damit wird das Fest mehr und mehr profanisiert“, sagte die Volkskundlerin. „Nun verändert sich aber auch die Hülle, und damit wird es kritisch. Dann steht die Tradition selbst auf dem Prüfstand.“ Die besinnliche Weihnacht werde von einer allgemeinen Partystimmung abgelöst. „Die Weihnachtsmärkte sind schon jetzt verwechselbar mit jeder anderen Art von Stadtfesten.“

Auch setzen sich nach Ansicht des Psychologieprofessors Peter Kaiser viele Menschen bei den Vorbereitungen auf das Weihnachtsfest zu sehr unter Druck. Geschenke in überfüllten Geschäften kaufen, ein Festmahl kochen, die Wohnung schmücken: „Oft sind die Erwartungen einfach zu hoch und das Enttäuschungsrisiko entsprechend groß“, sagte der Forscher von der Universität Vechta. Die Feiertage mit den Verwandten blieben leider nicht immer harmonisch. Weihnachten habe ein hohes Konfliktpotenzial. Gerade weil sich dann oft Menschen begegneten, die sich sonst lieber aus dem Weg gingen.

Also: Tief durchatmen, es wird schon gutgehen.