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Archiv-Artikel

das wichtigste Bush beratungsresistent

Entgegen dem Baker-Rat will US-Präsident Irak-Truppen kräftig aufstocken. Ban: Todesurteile aussetzen

BERLIN afp ■ Kurz vor Bekanntgabe der neuen Irak-Strategie von US-Präsident George Bush haben US-Medien von einer geplanten Aufstockung der US-Truppen um 9.000 bis 40.000 Soldaten berichtet. Bush wolle rund 7.500 Mann nach Bagdad und 1.500 Marineinfanteristen in die Unruheprovinz al-Anbar schicken, berief sich CBS News auf Militärkreise. Weitere 11.000 Soldaten sollten in Kuwait und in den USA in Bereitschaft versetzt werden. Die Zeitung McClatchy schrieb, es sei eine Entsendung von 15.000 bis 20.000 Soldaten geplant. CNN ging sogar von einer Aufstockung um 20.000 bis 40.000 Soldaten aus. Sollte Bush nächste Woche eine entsprechende Entscheidung verkünden, ignorierte er damit die Empfehlungen der Baker-Kommission, die den Rückzug der meisten US-Verbände aus dem Irak bis Anfang 2008 empfohlen hatte.

Indes hat UN-Generalsekretär Ban Ki Moon nach Kritik an seinen Äußerungen zur Hinrichtung von Iraks Ex-Präsident Saddam Hussein gefordert, auf eine Vollstreckung der Todesstrafe für die beiden Mitangeklagten zu verzichten. Er unterstütze den Appell von UN-Menschenrechtskommissarin Louise Arbour, den Halbbruder Saddam Husseins, den Ex-Geheimdienstchef Barsan al-Tikriti, und Awad al-Bandar, den Ex-Vorsitzenden des Revolutionsgerichts, nicht hinzurichten, so Bans Sprecherin.

Zwar wurden die für gestern geplanten Hinrichtungen von al-Tikriti und al-Bandar zunächst verschoben. Dem UN-Appell, auf die Vollstreckung zu verzichten, will die irakische Regierung aber offenbar nicht folgen. Wie ein Vertrauter von Regierungschef Nuri al-Maliki sagte, sollen die beiden am Sonntag gehängt werden.