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Archiv-Artikel

das wichtigste Erneut Tote in Kandahar

Attentäter reißt Zivilisten bei Angriff auf Isaf in den Tod. Nato-General verlangt mehr Soldaten für Afghanistan

BERLIN dpa/afp/ap ■ Beim dritten Selbstmordanschlag binnen drei Tagen auf die Internationale Schutztruppe Isaf in der südafghanischen Stadt Kandahar hat ein Attentäter einen afghanischen Zivilisten mit in den Tod gerissen. Sechs Zivilisten wurden nach Angaben der Provinzregierung verletzt. Isaf-Soldaten seien nicht zu Schaden gekommen.

Der Nato-Kommandeur der Isaf, General David Richards, sieht für 2007 Bedarf für eine Aufstockung der Truppen. Die derzeit 32.000 Soldaten unter seinem Kommando seien zwar für den Winter ausreichend, um die anstehenden Aufgaben zu erfüllen, sagte Richards der BBC. Es würde ihn aber „beunruhigen“, sollte sein Nachfolger im Frühjahr mit der gleichen Zahl Soldaten auskommen müssen – weniger, weil die Truppe größeren Bedrohungen ausgesetzt sei, sondern weil er wisse, dass sein Nachfolger die Erfolge ausbauen wolle.

Angesichts der Gewalt in Afghanistan haben die UN die internationale Gemeinschaft und die Regierung in Kabul zu stärkeren Anstrengungen aufgerufen. Der Weltsicherheitsrat fordere unter anderem eine Reformierung des Sicherheitssektors, erklärte der UN-Sonderbeauftragte Tom Koenigs gestern in Kabul. Er bezog sich auf den Bericht einer Sicherheitsratsdelegation, der gestern auch in New York vorgestellt wurde. Bei einem Afghanistan-Besuch im November habe die Delegation das abnehmende Vertrauen der Bevölkerung in den Wiederaufbau registriert, so Koenigs. Dafür seien auch Mängel in der Organisation des Sicherheitsbereichs verantwortlich. Gefordert würden unter anderem die Stärkung der Streitkräfte und Reformen im Innenministerium, dem die Polizei untersteht.