das wetter: die rachegöttin

Als Raschnapur Singh seine Tochter kurz nach deren Geburt zum ersten Mal betrachtete, da dachte er: „O nein, das Kind ist ja schon 37 Jahre alt und eine Rachegöttin! Bei allen bösen Flüchen der grausamen Kali, warum muss ausgerechnet mir so was passieren? Warum konnte meine Frau nicht einen 42-jährigen Computertechniker mit abgeschlossenem Studium und einer einträglichen Stellung in Europa zur Welt bringen? Was habe ich verbrochen, dass die Götter mich so strafen? Bei allen heiligen Kühen, das habe ich nicht verdient. Weh mir, ich Ärmster unter den Armen, ich Lahmer unter den Krüppeln.“ Aber er sagte nichts davon laut, sondern machte gute Miene zum bösen Spiel. Denn Raschnapur Singh war ein sehr lieber Kerl.