das Rosenak-Haus kommt unter den Hammer : Große Lösung, keine Lösung
Wussten Sie, dass neben der 1938 von einem Bremer Mob in Brand gesteckten Synagoge ein altes jüdisches Gemeindehaus stand, das den Brand überstand? Eben. Kaum jemand in Bremen weiß das. Alles spricht dafür, an dieser historischen Adresse eine Begegnungs- und Gedenk-Stätte einzurichten.
Kommentar von Klaus Wolschner
Die Kolpingstraße liegt direkt hinter dem Postamt an der Domsheide, also zentral, es könnte ein Treffpunkt werden, an dem nicht nur alte Erinnerungstafeln hängen, sondern auch neue politische Debatten stattfinden. Warum sollen die Landeszentrale für Politische Bildung und die Bildungswerke der Parteien oder andere diese Räume nicht auch als Begegnungsstätte nutzen oder sogar die obere Etage als Büro anmieten?
300.000 Euro will der Senat auf ein gutes Konzept spendieren. Das ist nichts im Vergleich zu dem, was vorgestern für das „Schaufenster Bootsbau“ spendiert wurde. Aber immerhin genug, um den Kaufpreis zu finanzieren. Aber der Rosenak-Verein hat hoch gepokert – er wollte eine große, teure Lösung und gleichzeitig möglichst wenig Partner ins Boot holen, die das Konzept einer „reinen“ Gedenkstätte geöffnet hätten. Wer „alles oder nichts“ in den Wald ruft, hört gewöhnlich vom Echo nur das „nichts“.