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brief des tages

Elektronische Fußfesseln

„Alltag ohne Angst: In Spanien müssen viele Männer, die Frauen gegenüber gewalttätig wurden, Fußfesseln tragen“,

wochentaz vom 2. 8. 25

Es ist in einer demokratischen Gesellschaft völlig inakzeptabel, überwiegend männliche Gewalt gegen Frauen als privates Problem „hinzunehmen“. Gerade jetzt, in einer Zeit, in der ein aufkommender Rechtspopulismus eine toxische Männlichkeit wieder „salonfähig“ macht, braucht die aktuelle Strafverfolgung bei Gewaltdelikten gegenüber Frauen wirksame Grenzsetzungen. Wenn Schuldgefühle männliche Straftäter mit Impulsdurchbrüchen nicht mehr von Straftaten abhalten können, kann es vielleicht die Angst beim Tragen einer Fußfessel, weil bei Grenzüberschreitungen Inhaftierung droht.

Es ist keine befriedigende, aber eine effektive Lösung, die das Leben von Frauen sicherer macht.

Die Fußfessel bleibt eine Zwischenlösung angesichts steigender Femizide, die dringend Präventionsmaßnahmen erfordern.

In Spanien ging die geschlechtsspezifische Gewalt durch eine geänderte Gesetzgebung um 30 Prozent zurück, in Deutschland hat ein männlicher Täter gute Chancen, straffrei davonzukommen. E. Wetzel, Frankfurt

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