brief des tages:
Ja, Menschen mit Downsyndrom sind großartig
„Ein Tröpfchen Blut“, taz vom 9. 4. 19
Wer in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung arbeitet, wundert sich manchmal, wie eifrig sich die mediale Öffentlichkeit am Downsyndrom abarbeitet.
Sie sehen eben süß aus, die Kinder mit Downsyndrom, vermittelt uns die Inklusionswerbung.
„Und man kann sie so schön pränatal erkennen.“
Das äußern die neuen Eugeniker – noch recht zurückhaltend.
Dabei ist doch beinahe die Hälfte aller Handicaps vorgeburtlich gar nicht zu erkennen.
Ja! Menschen mit Down Syndrom sind großartig.
Und beileibe nicht immer süß.
Ihre Geburtenzahl ist diagnosebedingt rückläufig. Leider!
Und nochmal ja – auch die anderen Persönlichkeiten mit Behinderung sind toll!
Sie sind oft wunderbar anarchisch, unkonventionell und so individuell, wie sich eine Selfie-Generation das nur wünschen kann.
Ach ja, Liv: Du siehst prima aus!
Wolfgang Wägner, Stuttgart
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen