anke verpasst? : Nebenjobs
Die taz verfolgt „Anke Late Night“ (werktags außer freitags, 23.15 Uhr, Sat.1) bis Anfang Juni und lässt taz-Redakteure die entscheidenden Fragen beantworten. Heute: Ist sie wirtschaftlich?
Nach der zweiten Folge „Anke Late Night“ ist immerhin klar: Ihr Sender Sat.1 könnte damit den finanziellen Abgrund vermeiden. Denn die Quote stimmt erst mal. Für die erste Sendung 2,5 Millionen Zuschauer, für die zweite 1,5 Millionen, das ist auf jeden Fall schon mal mehr als bei Harald Schmidt. Und bei den Frauen zwischen 30 und 39 Jahren gar ein Marktanteil von fantastischen 36,6 Prozent. Für die hat sie wohl auch die etwas müden „Wir Frauen sind schlauer als ihr Männer“-Gags eingebaut. Aber Zielgruppen müssen eben bedient werden – es geht nicht um die Unterhaltung in so einer Sendung, sondern um die Sicherung von Arbeitsplätzen, heutzutage. Schließlich muss Sat.1 sich gegenüber Konkurrent und Marktführer RTL behaupten. Und Engelkes Produktionsfirma Ladykracher-TV hat einen Drei-Jahres-Vertrag über 40 Millionen Euro abgeschlossen, davon 14 Millionen als Honorar, so melden die Mediendienste. Über die persönlichen Finanzen erfährt man in Deutschland ja nix Offizielles. Die Gerüchte sagen, die 38-Jährige kriegt 20.000 Euro pro Abend – halb so viel, wie ihr Vorgänger Schmidt gerüchteweise kassiert haben soll. Und dafür muss sie noch alles in der Sendung selber machen einschließlich täglicher Gesangseinlagen. Passt doch viel besser zur Lage im Land, die Frau. REINER METZGER