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Archiv-Artikel

anke verpasst? Pikant ist anders

Die taz verfolgt „Anke Late Night“ (Mo.–Do., 23.15 Uhr, Sat.1) und lässt taz-Mitarbeiter die entscheidenden Fragen stellen. Heute fragt eine Praktikantin: Hat sie Vorbilder?

Eigentlich ist Anke Engelke ja selbst Vorbild und Leitmotiv in der deutschen Comedy – vor allem ihre Charakterstudien. An sich wunderbar. Zumindest, wer die Wandlungsfähigkeit einer Evelyn Hamann nicht mehr kennt, wird in Frau E. nicht nur aufgrund der Stylings viele überraschende Charaktere wiedererkennen. Die Naiv-Sexy-Tussi oder das Waschweib weiß die Maske gut zu kreieren. Doch weder die dargestellten Typen noch die Sketche und Gags werden durch die Produktion im täglichen Akkord zwingend besser. Überhaupt, die Gags. Vielleicht funktionieren Gags zum Zeitgeschehen nur, wenn eine intellektuelle Instanz sie mit natürlichem schwarzem Humor vorbringt. Hier kann man Anke nur wünschen, dass sie Schmidt nicht zum Vorbild hat. Es war wunderbar, sich beim Lachen über einen politisch inkorrekten Witz des Meisters zu erwischen. Wer traut Anke zu, sich von ihr in solch einen intimen, pikanten Geisteszustand versetzen zu lassen? JASNA ZAJCEK