and the winner is : Misswahlen
Wettbewerbe sind Trend: Ob Olympiastadt oder Europas Kulturhauptstadt. Doch nachdem sich das Ruhrgebiet gegen Münster und Köln durchgesetzt hat, müssen neue Hürden genommen werden. Jetzt kommt es zum Wettbewerb mit den anderen Bewerbern. Skepsis ist dabei angesagt: So verlor Großdüsseldorf die olympischen Träume für 2012 schon in der Vorrunde. Duisburg erhielt zwar die Worldgames, doch nur knapp wurde die Finanzierung gesichert. In Düsseldorf wird es zur Fußballweltmeisterschaft weder Spiele noch ein Medienzentrum geben. Und auch die Minister-Entscheidung für das Ruhrgebiet lässt wenig Hoffnungen zu, dass es diesmal besser ausgeht.
KOMMENTAR VONCHRISTOPH SCHURIAN
Die Konkurrenz unter den drei nordrhein-westfälischen Städten mag ihre Bewerbungen geschärft haben – nach außen gab das jedoch ein fatales Bild ab. Das Bundesland konnte sich nicht einigen: Im Ruhrgebiet musste erst zwischen Bochum und Essen entschieden werden. Eine herausragende Bewerbung hätte das nicht nötig gehabt.
Bremen oder Bamberg haben sich da ruckelfreier beworben. Die Jurybereisung oder die Kampagnen der lokalen Zeitungshäuser haben das Interesse hochgejubelt – die Verlierer blasen nun Trübsal. Ob sie jetzt für Essen Wind machen werden? Wahrscheinlich nicht. Der urbane Ballungsraum Ruhrgebiet konnte seine Vorteile ausspielen, der hiesige Strukturwandel wurde von der Jury belohnt – doch ob das für die nationale Entscheidung im Jahre 2005 genügt?