piwik no script img

Zyperns Präsident schlägt Özal Gespräche vor

Nikosia (rtr) - Zyperns neuer Präsident Giorgios Wassiliou hat der Türkei am Sonntag Gespräche über die Zukunft der geteilten Mittelmeerinsel vorgeschlagen. Ein Treffen mit dem türkischen Ministerpräsidenten Turgut Özal solle so schnell wie möglich stattfinden, sagte Wassiliou nach seiner Vereidigung im Parlament in Nikosia. Zugleich warf er der Regierung in Ankara vor, die im Nordteil Zyperns stationierten türkischen Truppen zu verstärken und mit neuen Waffen auszurüsten. Gespräche mit dem türkisch–zyprischen Führer Rauf Denktas als gleichrangigem Partner hatte Wassiliou in der vergangenen Woche abgelehnt. Der unabhängige Politiker hatte am Sonntag vor einer Woche die Stichwahl gegen den konservativen Kandidaten Glafkos Klerides gewonnen. Wassiliou erklärte vor Journalisten, Themen eines Gesprächs mit Turgut Özal sollten auch der Rückzug der türkischen Truppen und eine Rücksiedlung der eingewanderten Festland–Türken sein. Seinem Vorgänger Spyros Kyprianou war es in elf Jahren Regierungszeit nicht gelungen, die Spaltung Zyperns zu überwinden. Zypern ist seit dem Einmarsch türkischer Truppen im Jahr 1974 geteilt. Dem Kabinett von Präsident Giorgios Wassiliou gehören elf Minister an, neun davon gelten als Technokraten, die in der Politik ihren Einstand geben.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen