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Archiv-Artikel

Zur Person Lemke heuert Kicker-König an

Ende des Monats geht Willi Lemkes Staatsrat Rainer Köttgen in den Ruhestand, noch ist es streng gehütetes Geheimnis, wer Nachfolger werden soll: Göttrik Wewer, bisher Staatssekretär im Innenministerium in Berlin und ein Fachmann für E-Government und Verwaltungsreform, kommt an die Weser.

Der 1954 in Salzgitter geborene Politiker hat in Hamburg Politik, Volkswirtschaft und Öffentliches Recht studiert. Nach einigen Jahren als Hochschulassistent wechselte er 1991 in die Staatskanzlei in Kiel, 1999 wurde er dort stellvertretender Leiter. Mit der Landtagswahl 2000 schied er aus und ging 2001 als Staatssekretär ins Kulturministerium Hannover. Auch dort verlor die SPD die Mehrheit – Wewer erhielt aber schon kurz vor den Landtagswahlen einen Ruf nach Berlin als Staatssekretär im Innenministerium von Otto Schily.

Ein bildungspolitisches Profil ist aus seiner kurzen Zeit im niedersächsischen Kultusministerium kaum zu zeichnen. Unter Wewer versuchte die Kultusbehörde dort die Orientierungsstufe (OS) in der neuen Form einer „Förderstufe“ zu retten – die CDU machte nicht nur die halbherzige Abschaffung der OS, sondern auch die schlechte Lehrer-Ausstattung der Schulen zum Wahlkampf-Thema und gewann prompt.

Unter Ministerin Renate Jürgens-Piper (SPD) habe er es nicht leicht gehabt, sagt man in Hannover, und habe auch deshalb nach Berlin gestrebt. Am 1.1.2003 wurde er dort Staatssekretär – bis zum Ende von Schröders Regierungszeit. In Hannover hat Wewer insbesondere als Kicker-König einen nachhaltigen Ruf.

Klaus Wolschner