Zum letzten Mal : Moby Dick
Jetzt geht es hinaus zur letzten Fahrt. Kapitän Ahab sticht noch dreimal in See, um das Schicksal herauszufordern, das den Namen Moby Dick trägt. Trotz teils bedenklicher Wetterlagen durfte sich die Inszenierung von Hans König nicht nur über gute Kritiken freuen, sondern auch über durchaus beachtliche Zuschauerzahlen.
Und die hat das vierköpfige Ensemble auch verdient. Besonders Mateng Pollkläsener als Kapitän Ahab wächst hier über sich selbst hinaus. Und sorgt mit seinen Kollegen Andy Wallace, Jan Sturmius Becker und Gregory Stauffer dafür, dass hier eine facettenreiche Aufführung entsteht, das Bühnenbild von Harald Michaelis tut sein Übriges dazu.
Und zu erwähnen sind gewiss auch die schönen Lichteffekte sowie der sorgsam zusammengestellte Soundtrack. Die Vegesacker Fassung löst nach ihren Möglichkeiten ein, was die Vorlage von Herman Melville verspricht: nicht nur eine Abenteuergeschichte. Das natürlich auch. Aber Melville verarbeitete nicht nur in epischer Breite sein Wissen über Meer und Walfang, sondern zog auch eine deutlich philosophische Ebene ein, teilte Seitenhiebe gegen Religion aus und verließ seine Helden immer wieder zugunsten kunstgeschichtlicher und mythologischer Exkurse. ASL
Freitag bis Sonntag, 21.30 Uhr, Am Alten Hafenspeicher, Bremen Vegesack