Wundertüte Schulreform : Reformdebatte ohne finanzielle Basis
Nicht nur 15 Prozent der Vorschul-Kinder, sondern 40 Prozent sollen Sprachförderung bekommen. In kleineren Klassen soll individueller gefördert werden, besonders förderbedürftige Kinder sollen integriert werden. „Der binnendifferenzierende Umgang der Schule mit Heterogenität“ soll „pädagogissch ausgestaltet“ werden. Eine Wundertüte guter Vorsätze soll das Bremer Schulsystem nach vorn bringen. Mal wieder.
Konmmentar von Klaus Wolschner
Und wenn es nach dem Fachausschuss Schulentwicklung geht. Über die Frage, was das kostet, sei nicht geredet worden bisher, sagt die Schulsenatorin. 20, 30, 40 Millionen Euro pro Jahr – wer weiß. So lässt sich wohlfeil politischer Konsens erkaufen.
Die Finanzsenatorin staunt nicht schlecht und erinnert daran, dass der Senat dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe gemeldet hat, dass die laufenden konsumtiven Ausgaben nicht steigen sollen. Wer mehr ausgeben will, muss also sagen, wo er streichen will. Da haben die Bildungspolitiker eine schöne Sandburg aufgetürmt – ohne Rücksicht auf die Frage, ob es Geld gibt. Der Verteilungskampf wird hart – auch innerhalb der verschienenen möglichen Prioritäten dieses Schulentwicklungspapiers. Bisher also eine Luftnummer. Entscheiden werden die Haushaltsberatungen.