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Archiv-Artikel

Wohin in Bremen?

■ Bis Freitag, Schlachthof

Explosive!

Von Moskau nach Tscheljabinsk, von Nigeria nach Europa, von Kavaliersdelikten bis zum Nichtstun und weiter erstreckt sich der Rahmen des „Explosive!“-Festivals, das sich auch räumlich beträchtlich erstreckt: Vom Kellerclub in der Schmiede des Schlachthofs bis in die höchsten Höhen des hauseigenen Turms, vom Schlachthof aus aber auch hinaus in die Stadt, wo gestern in den Gleishallen des Güterbahnhofs „Michael Essien I Want To Play As You“ aufgeführt wurde oder am Montag im Brauhauskeller „Warum das Kind in der Polenta kocht“ zu sehen sein wird. Das ganze Programm dieses tollen Festivals finden Sie natürlich im Internet: www.explosive-info.de.

■ Samstag (heute), 16 Uhr, Sonntag, 11 und 16 Uhr, Schwankhalle

Musiktheater: Ente, Tod und Tulpe

Kein leichtes Unterfangen, oder? Musiktheater für Kinder? Und dann auch noch zum Thema Tod? Aber wir sollen ja weder Kinder noch Theatermenschen unterschätzen. Zumindest, was letztere betrifft, die Regisseurin Judith Lorenz und ihr Ensemble nicht, die gemeinsam Wolf Erlbruchs Buch „Ente, Tod und Tulpe“ auf die Bühne gebracht haben. Kinder ab fünf Jahren können so auf unterhaltsame Weise etwas über die letzte große Grenze im Leben erfahren. Die begegnet hier zwar keinem Kind, sondern einer Ente, die aber von Martin Leßmann „rundum knuddelig“ (WK) gegeben wird, dass das Publikum umgehend mitfühlen kann, was das kleine Ding durchmachen muss, als eine seltsame Figur sich ihr nach einer Weile als der Tod vorstellt. Zum Glück geht selbiger nun nicht gleich an die Arbeit. Das Stück wäre erstens recht kurz – und zweitens kämen Ente, Tod und Publikum um einfache Antworten auf große Fragen herum. Nachdem das Stück schon in der letzten Spielzeit erfolgreich aufgeführt wurde, gibt es jetzt eine Wiederaufnahme, weitere Vorstellungen sind vom 12. bis zum 15. Dezember zu sehen.

■ Samstag & Sonntag, 20 Uhr, BLG-Forum

Auf der Greifswalder Straße

Bevor die Spielzeit am 13. Oktober mit dem Labortheater im Volkshaus endet, zeigt das Theater Labor Bremen noch einmal Maik Priebes nicht nur von uns gelobte Inszenierung von Roland Schimmelpfennigs „Auf der Greifswalder Straße“. Der Kritiker von nachtkritik.de urteilte: „Während Schimmelpfennigs Stück – es misstraut der chronologischen Zeit zutiefst – bisweilen ein wenig ins Taumeln gerät, zwischen alltagsmagisch aufgelösten Zufällen umhermäandert, gelingt Priebe und seinem Ensemble eine unterhaltsame Hör-Spiel-Fassung.“ Gespielt wird in der Generatorenhalle, die zum magischen Realismus der Schimmelpfennig’schen Geschichtenwelt den denkbar krassesten Kontrapunkt zu setzen scheint: Hell erleuchtet, geheimnislos und mit markanter Akustik, als wäre der Raum eigens gemacht für ein Theaterlabor. Da eine Wiederaufnahme ausgeschlossen sein dürfte, zerstreut sich doch das siebenköpfige Ensemble bald in alle Winde, sollte man sich das nicht so ohne Weiteres entgehen lassen. Tickets und weitere Informationen im Internet unter www.theaterlab.de.

■ Dienstag, 17 Uhr

Legenden & Co

In Bremen (wie anderswo wohl auch) hält sich manche Legende hartnäckig. In der Ausstellung „Da staunt die Maus – Bremer Visionen und Legenden“ zeigen sechs Bremer Museen für Alltagsgeschichte in der Zentralbibliothek Objekte aus ihren Sammlungen, die von erfolgreichen Visionen ebenso erzählen wie von Misserfolgen und Legenden: Das Alte Pumpwerk, das Dom-Museum, das Hafenmuseum, das Krankenhaus-Museum, das Rundfunk- und das Schulmuseum haben zusammengeschmissen und sind bis 7. Dezember am Wall zu Gast. Zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm, am kommenden Dienstag wird eröffnet.