Wohin in Bremen? :
■ Mittwoch, Glocke
5nachsechs
Nach der Arbeit erst mal Klassik hören? Am Mittwoch geht’s wieder, und zwar auf hohem Niveau: Die Bremer Philharmoniker laden zu ihrem ersten Afterwork-Konzert der neuen Spielzeit ein, womit die frühabendliche Konzertreihe in ihre dritte Saison geht – natürlich auch ein Indiz für die Beliebtheit dieses Konzepts. Natürlich geht es um „5nachsechs“, also um 18.05 Uhr los, eine Stunde später können Sie dann, von Mezzosopranistin Nadja Stefanoff, Cembalist Jörg Jacobi und Dirigent Olof Boman barock eingestimmt, Richtung Abendessen cruisen. Zu hören unter anderem: die Ouvertüre aus Vivaldis „Orlando Furioso“.
■ bis Samstag, 19.10., Bürgerhaus Weserterrassen
Bremer Klezmerfest
Schon seit Donnerstag findet im Bürgerhaus Weserterrassen wieder das Bremer Klezmerfest statt. In seiner achten Ausgabe präsentiert das Festival wieder namhafte Vertreter der Kunst. Am heutigen Samstagabend ist „der ungekrönte Klezmerkönig von Berlin“ an der Weser zu Gast: Jossif Gofenberg lebt seit über 20 Jahren in Berlin und lehrt Nichtjuden jiddische Musik. Mit seiner Band Klezmer Chidesh erteilt er heute in Bremen ab 20 Uhr eine Lektion. Am Sonntag gibt es ab 11 Uhr ein Klezmerfrühstück, am Abend (20 Uhr) treten die Bremer Klezgoyim (Foto) auf. Ab Mittwoch und bis Samstag finden dann auch nächste Woche jeden Abend ab 20 Uhr Konzerte im Rahmen des Klezmerfests in den Weserterrassen statt. Am Mittwoch ist Sibylle Kynast zu Gast, die ihre Karriere Mitte der sechziger Jahre in Deutschlands erster Folk-Rock-Gruppe, den City Preachers begann, wo auch Udo Lindenberg, Dagmar Krause und Inga Rumpf frühe musikalische Gehversuche unternahmen.
■ Mittwoch, 20 Uhr, Kleines Haus
Frank Spilker liest
Das Urteil von Till Briegleb fiel harsch aus: „Maximal gewöhnlich bei minimaler Komik“ fand der Kritiker der Süddeutschen Zeitung Frank Spilkers Debütroman „Es interessiert mich nicht, aber das kann ich nicht beweisen.“ Frank Spilker (Foto: Juliane Werner) erzählt darin eine Geschichte des Scheiterns. Thomas Troppelmann wurde von seiner Freundin verlassen, den prekären Job im Grafikbüro ist er auch los. Zur Krisenbewältigung reist er auf der Spur seiner Erinnerungen durch Deutschland. Die meisten Kritiker waren nicht sonderlich amüsiert darüber und vermissten recht einhellig die Treffsicherheit der pointierten Songtexte, die Spilker ansonsten für seine Band Die Sterne verfasst. In Bremen stellt Spilker seinen Debütroman am Mittwoch vor, allerdings nicht in einer profanen Dichterlesung, sondern mit Livemusik, was dann vielleicht auch für Menschen interessant sein könnte, die mit dem Roman nichts anfangen können.
■ Donnerstag, 19.30 Uhr
Romeo & Julia
Was soll man dazu noch sagen!? Ist nicht dieser Klassiker unter den Liebestragödien nur deswegen unvergänglich, weil er über Jahrhunderte immer wieder und derweil so gründlich ausgequetscht wurde, dass er wie eine Trockenmumie nicht vergehen will? Muss man wirklich abwarten. Denn die Regisseurin Nora Somaini, die „Romeo und Julia“ für die Shakespeare Company neu inszeniert, hat im Theater am Leibnizplatz unlängst den ebenfalls viel strapazierten „Hamlet“ in einer interessanten Fassung auf die Bühne gebracht, und an ihren „Kaufmann von Venedig“ denken wir auch gern zurück. Am Donnerstag wissen wir mehr.