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Archiv-Artikel

Wohin in Bremen?

■ Donnerstag, 19 Uhr

Was geht

Keine Frage. Einfach: „Was geht“ ist der Titel der Ausstellung mit Kunstprojekten für und mit Jugendlichen aus dem letzten Jahr, die in Kooperation zwischen dem Kubo, Künstlern und Künstlerinnen aus unterschiedlichsten Disziplinen und Kooperationspartnern wie der Oberschule am Leibnizplatz und den Jungen Akteuren vom Theater Bremen entstanden. So vielseitig das produktive Kollektiv, so abwechslungsreich die Ausstellung, die Fotografie, Videoarbeiten, Bühnenbild und Street-Art umfasst. Zu sehen sind die Arbeiten ab kommendem Donnerstag ab 19 Uhr und bis 7. März täglich außer montags von 15 bis 18 Uhr in der Galerie Mitte im Kubo.

■ Mittwoch, Donnerstag, Samstag, 20 Uhr

Der Tod und das Mädchen

Auch wenn Schuberts Lied „Der Tod und das Mädchen“ in Ariel Dorfmans gleichnamigem Stück durchaus eine Rolle spielt – es geht hier doch um mehr als um das Verhältnis zum Tod, auch wenn das natürlich schon eine ganze Menge wäre. Dorfman wirft vielmehr Fragen um Rache und Vergebung auf, wie sie einem Regimewechsel folgen können. Paulina Salas wurde zur Zeit der Militärdiktatur mehrfach vergewaltigt, wobei ihr Peiniger auch Schuberts Lied laufen ließ. Jahre später, die Militärdiktatur ist inzwischen einer Demokratie gewichen, begegnet Paulina dem Mann wieder. Ihr Mann, der Anwalt Gerardo Escobar, leitet die „Nationale Kommission für Wahrheit und Versöhnung“. Er hält die Indizien seiner Frau nicht für glaubhaft, willigt aber ein, in einer Art Privatverfahren den Anwalt des Gewalttäters zu spielen. Alvaro Solars Inszenierung von „Der Tod und das Mädchen“ hatte im Oktober letzten Jahres Premiere und ist jetzt noch dreimal in der Schwankhalle zu sehen.

■ Donnerstag, 20 Uhr

Idan Raichel: Quarter to Six

Auftritte vor amerikanischen Präsidenten sind nicht gleich ein Gütesiegel. Und wenn Musiker Gedichte von Staatsoberhäuptern vertonen, kommt es auch sehr auf die dichterischen Qualitäten des Regierenden an. Bei Idan Raichel stehen derlei Aktivitäten allerdings in einem größeren Zusammenhang, der mit Musik ebenso viel zu tun hat wie mit Symbolpolitik. Der Mann, der ein Gedicht von Shimon Peres vertonte und für Barack Obama spielte, ist ein Friedensbote und tut auch in seiner Musik alles für die Völkerverständigung: Er setzt immer wieder auf genreübergreifende Kollaborationen, lud Vieux Farka Touré ebenso zum Musizieren ein wie die Soul-Sängerin India Arie, die Fado-Sängern Ana Moura ebenso wie den Countertenor Andreas Scholl. Derzeit begleiten ihn der Bassist und Lautenspieler Yankale Segal, Schlagzeuger Gilad Shmueli und die äthiopischstämmige Sängerin Cabra Casey. Weitere Stimmen wie die von Scholl oder der kapverdischen Sängerin Mayra Andrade sind zumindest als Konserve dabei, wenn Raichel am Donnerstag im Schlachthof zu Gast ist.

■ Donnerstag, 20 Uhr

Salon Puschel

Als „Plattform der Extreme: hoch unterhaltsam, kurzweilig und kultverdächtig“ versteht sich der „Salon Puschel“, zu dem das Duo infernale „Charles & Erika“ in die Schaulust auf dem Areal des alten Güterbahnhofs lädt. Die Vielfalt der freien Bremer Szene soll hier für einen bunten Abend sorgen. Und ein Blick aufs Programm lässt vermuten, dass das gelingen sollte. Die Ankündigung hält sich zwar bedeckt, was die Namen der Gäste angeht, verspricht aber von Operette über Schlager bis hin zu Trash-Theater und Sporthockern (was immer das ist) so einiges, was „auf mehreren Bühnen, vor, hinter, über und inmitten des Publikums“ geboten wird.