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Archiv-Artikel

Wohin in Bremen?

■ Donnerstag, 19 Uhr

Verschwenden!

Die Kids mögen allright sein oder nicht – leicht haben sie’s jedenfalls nicht heutzutage. Sie müssen sich früh herrichten für die globalisierte Konkurrenz um Arbeitsplätze, fit sein, Auslandserfahrung haben. Wo aber bleiben Exzess, Nichtstun, Ratlosigkeit? Nathalie Forstman lässt 13 junge Akteure sich und ihre Umwelt in aktiver Passivität und passiver Aktion erforschen, in einer Zeit, in der grüne Haare, zerschlissene Jeans und dröhnende Bässe in Deutschland niemanden mehr provozieren. Eine Expedition ins Herz der Jugend, zu dem, wie sie sein kann, will oder vielleicht längst nicht mehr ist.

Moks

■ Bis 27. Januar

39. Literarische Woche

Manchen Menschen erscheint angesichts der Lage die Überwachung mehr oder weniger sämtlicher digitaler Äußerungen als das kleinere Übel. Was verständlich sein mag, aber auch nicht unbedingt vernünftig. Zumindest verleiht es dem Thema der 39. Literarischen Woche noch einmal verstärkte Brisanz. Sie steht unter dem Motto „Sie kennen dich! – Überwachung total. Gesellschaft unter Beobachtung in Literatur, Wissenschaft, Kunst & Film“. Am heutigen Samstagabend stellen Bremer Autorinnen und Autoren Arbeiten zum Thema vor, am Sonntag ist Yannick Haenel in einer deutsch-französischen Lesung zu erleben, am Montag stellt der Datenschützer Peter Schaar seine Thesen vor und am Dienstag ist Tom Hillenbrand (Foto) zu Gast, der sich in dem Krimi „Drohnenland“ mit den Möglich- und Unmöglichkeiten von Polizeiarbeit im 21. Jahrhundert beschäftigt – auch das hoch aktuell, stürzte doch gerade erst eine mit Drogen beladene Drohne in den Hof des Oslebshauser Knasts. Mehr zum Programm der Literarischen Woche im Internet.

www.literarische-woche.de

■ Freitag, 23. und Samstag, 24. Januar

Musik Theater Musik

Zwischen Musik und Theater passt nicht nur im Musiktheater kaum ein Libretto – auch im Schauspiel greifen Regisseure gern auf die Möglichkeiten des organisierten Klangs zurück. Um Stimmungen zu verstärken, sie vielleicht sogar erst zu erzeugen. Um Musik etwas erzählen zu lassen, dem sich die Sprache verweigert. So auch in Bremen, wobei das Theater Bremen eine Musiktheater-Produktion zum Anlass nimmt, sich in Vorträgen, Diskussionen und öffentlichen Proben dem Verhältnis von Musik und Theater zu widmen. Besagter Anlass ist die letzte Aufführung von Armin Petras‘ „Anna Karenina“ am 24. Januar. Ganz anders kommt Musik in „Faust hoch zehn“ vor, als eigener Akt des Dramas um den immer weiter strebenden Doktor, dessen Drama in Bremen kaum wiederzuerkennen ist, sofern man auf Auerbachs Keller und ein Gretchen besteht. Damit eröffnet das Symposium am Freitag, es folgt ein Konzert mit Louise Vind Nielsen, die unter anderem in „Maria Stuart“ zu hören war. Am Samstag, 24. 1., dann ab 12 Uhr das komplette Diskursprogramm.

Theater Bremen

■ Freitag, 20 Uhr

Sommernacht

Was passieren kann, wenn das Leben aus den Fugen gerät, erzählt „Eine Sommernacht“ von David Greig und Gordon McIntyre. Helen wird mal wieder von ihrem verheirateten Liebhaber versetzt; während sie in einer Bar auf ihn wartet, lernt sie den Kleinkriminellen Bob kennen. Der auch nichts zu tun hat. Alkohol und relative Perspektivlosigkeit lassen sie miteinander im Bett landen – mehr soll es nicht werden. Aber sie treffen sich wieder. Bob hat ein paar Tausender dabei, die ihm nicht gehören. Startkapital für eine Tour durch die Nacht, nach der für beide nichts mehr wie vorher ist.

Schnürschuh-Theater