Wochenübersicht: Lautsprecher : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Heute wird im A-Laden mal wieder anarchistische Identitäts- und Selbstfindungspolitik betrieben, diesmal geht es um die Anarchosyndikalisten in den USA, die so genannten Wobblies. Diese im Verband Industrial Workers of the World (IWW) organisierten Arbeiterinnen und Arbeiter haben ihrerzeit allerdings tatsächlich einige sehr effektive Formen des Protestes entwickelt, sodass sie sogar bei jener Feuilletonlinken, die mal „Empire“ gelesen hat, bekannt sind. Wer also von der Identitätspolitik der Anarchos nicht abgestoßen ist und wissen will, wie die Wobblies konkret vorgingen, sollte diesen Termin nicht verpassen. Am Mittwoch wird im A6-Laden wieder einmal das Grenzcamptreffen vorbereitet, zugleich allerdings die Richtung bestimmt – wofür und wogegen soll beispielsweise auf der bundesweiten Demo am 6. 9. in Köln demonstriert werden und, bitte schön, wie? Normalerweise werden an dieser Stelle ja keine Besäufnisse empfohlen, weil darin „das Linke“ nicht zu erkennen ist, auf die Wiedereröffnung des SO 36 soll dennoch verwiesen sein, nicht weil das SO in jeder Hinsicht toll wäre, sondern einfach darum, weil es seinen 25. Geburtstag feiern darf, diesen Termin jedoch selbst weitgehend verbaselt hat. Am Freitag also ist Wiedereröffnungsparty. Am Samstag dann hat es einen weiteren bundesweiten Aktionstag, und dieser richtet sich gegen das ewige Problem Abschiebung und Abschiebehaft. In Berlin wird ab 12 Uhr auf dem Breitscheidplatz und vor dem Bahnhof Zoo mit Straßentheater und Kleinkunst aktioniert, anschließend findet auf dem Breitscheidplatz eine Kundgebung statt. Am Abend trifft man sich um 20.30 Uhr in der Grünauer Straße vor dem Köpenicker Abschiebeknast und zeigt sich bei Essen und Trinken solidarisch mit jenen, die nicht rausdürfen – dazu gibt es Filme und Ansprachen, Infotische ebenso.