Wochenübersicht: Lautsprecher : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Heute wird an keinem geringeren Ort als im Europäischen Haus über die „Welt-Macht EUropa“ gesprochen. Ignorieren wir mal, dass die Titelschreibweise etwas arg aufmerksamkeitsheischend ist, so ist die Frage, wie und warum die EU an den Kriegen in aller Welt teilnehmen möchte, eine äußerst interessante. Denn auch wenn es die Nazis glauben, waren die letzten Kriege in Exjugoslawien kein Angriff der USA auf Europa, genauso wenig allerdings sind sie, wie Cohn-Bendit oder Roth bis heute behaupten, nur durch humanitäre Sorgen motiviert. Es ist klar, dass hier die EU Machtpolitik betrieben hat, und das nicht nur hier. Mit den Einsätzen in Afghanistan oder Somalia verhält es sich ähnlich, mit der Mitmachverweigerung von Schröder beim Irakkrieg übrigens auch. Tobias Pflüger und Jürgen Wagner zeigen einige Beispiele auf.
Am Dienstag wird in der Silberlaube über die so genannte Hochschulreform gesprochen, bei der am Ende mal wieder die Bildung draufgegangen sein wird. Die Professorin Margaret Wirth erläutert, inwieweit „Wissenschaft und Ausbildung als Waffe in der Standortkonkurrenz“ eingesetzt werden sollen.
Am Mittwoch wird, im OSI-Café der FU an das KZ Ravensbrück erinnert. Die Filme „Überlebende des Frauenkonzentrationslagers berichten“ und „Es steht mir zu, zu leben“ von Loretta Walz werden gezeigt.
Am Donnerstag wird in der NGBK noch ein bisschen über Fußball gesprochen. Im Rahmen der Ausstellung „Heimspiel. Standort – Sport – Spektakel“, mit der sich die NGBK, bei aller Kritik, natürlich in die Reihe der SpektakelmacherInnen einreiht, wird der Vortrag „Nation als Marke und neoliberale PR-Kampagnen im Kontext der WM“ zu hören sein. Das Thema ist, angesichts der wilden Deutschland-lieben-Kampagnen, die Bild, Spiegel und FAZ so eklig machen, ja auch wirklich superaktuell.