Wochenübersicht: Konzert : Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt
Die Deutschen sollen ja wieder mehr kaufen, um das Land aus dem allgemeinen Jammertal herauszuholen. Die Inlandsnachfrage muss angekurbelt werden, und schon zündet die Konjunktur. Musik also nicht nur hören, sondern erst mal kaufen. Üben kann man das auch an diesem Wochenende auf dem Flohmarkt des jeweiligen Vertrauens (selbst wenn das nur eine sehr indirekte Belebung der Marktwirtschaft verheißt), und zu den einschlägigen Adressen gesellt sich am Sonntag das Konrad Tönz mit einem „Easy Markting“, bei dem von 15 bis 20 Uhr so Gegenstände aus den Kinderzimmertagen feilgeboten werden, wie man sie von der Einrichtung der Bar an der Falckensteinstraße her kennt. Und natürlich Schallplatten, die gleich an den berühmten Monoplattenspielern des Hauses getestet werden können. Sollte man dort tatsächlich alte Pussy-Galore- oder Blues-Explosion-Scheiben finden, kann man die getrost auch ohne Hörcheck mitnehmen, denn das ist großer kunstfertiger Krach, für den der Name Jon Spencer bürgt, und der treibt sich mal wieder auf Seitenwegen herum, die Geschichte besuchen. Mit Matt Verta-Ray von Speedball Baby will er im Duo Heavy Trash den Rockabilly prüfen. Mit The Tremolo Beer Gut und Powersolo sind am Samstag im Postbahnhof zwei Vorbands am Start, und das Konzert soll pünktlich um 19 Uhr beginnen. Am Dienstag spielt Andre Herman Düne in der Hotelbar, und das ist der eine Teil der Band Herman Düne, die eine recht versponnene Vorstellung vom Blues hat, in etwa wie 22 Pistepirkko. Eintritt frei. Und bei dem gewaltigen Line-Up für die Bioskop-Veranstaltung am Donnerstag im Maria (Tarwater, Schneider TM, T.Raumschmiere etc.) möchte ich vor allem auf Alex Hacke und das No Ensemble verweisen: das ist satter krachgesättigter Schamanenrock. Großartiger Altherrenkrach.