Wochenübersicht: Kinderhort : Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen
Ab heute gibt’s kein Vertun mehr, was zu tun ist: Am Donnerstag wurde die Berlinale eröffnet, die ja bekanntermaßen das größte und bedeutendste Festival für den Kinderfilm beinhaltet. In diesem Jahr startet man ein Experiment: Fanden sich im Programm zuletzt immer mal wieder Filme, die die angepeilte Zielgruppe inhaltlich und formal überfordern mussten, hat man nun mit 14plus eine Sektion in der Sektion geschaffen, die genau jene Klientel auffangen soll, die aus dem klassischen Kinderfilm herauswächst. Gestern Abend wurde das Kinderfilmfest eröffnet mit „Die wundersame Welt des David Wiseman“, der vom Rassismus im England der Sechzigerjahre berichtet, aus der Sicht eines Elfjährigen, der in den aus Jamaika eingewanderten Nachbarn endlich Partner zum Cricketspielen findet (8. 2., 16 Uhr, FT am Friedrichshain, 15.2, 16 Uhr, Zoo-Palast). Überhaupt zieht sich das Thema Migration durch das Programm vom Kinderfilmfest und 14plus: Im deutschen Beitrag „Die Blindgänger“ (7. 2., 14 Uhr, Zoo-Palast, 8.2., 14 Uhr Cinemaxx 4, 9. 2., 10 Uhr FT am Friedrichshain) begegnet die blinde Marie einem illegal in Deutschland lebenden Kasachen, der minderjährige Held in „Hop“ (11. 2., 10 Uhr, Zoo-Palast, 13. 2., 16 Uhr, FT am Friedrichshain, 15. 2., 16 Uhr, Cinemaxx 4) findet sich allein in Belgien, nachdem sein Vater ins heimatliche Burundi abgeschoben wurde, und im deutschen 14plus-Beitrag „Jargo“ (8. 2., 14.30 Uhr und 9. 2., 11 Uhr im Atelier am Zoo) schließlich zieht der Titelheld aus Saudi-Arabien ins Märkische Viertel, wo er auf den Deutschtürken Jamil trifft. Aber das Kinderfilmfest bietet nicht nur politisches Kino, sondern die ganze verfügbare Bandbreite: von der sozial engagierten Familiengeschichte bis zum Zeichentrick, vom bunten Märchen aus Indien bis zur herzerweichenden Tiergeschichte aus Kasachstan.