Wochenübersicht: Kinderhort : Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen
Der junge Mensch, gerade jener im Wachstum, braucht Bewegung. Da sind wir uns im Sinne der Volksgesundheit hoffentlich alle einig. Nun hat der junge Mensch, vor allem wenn er in direkter Linie von einem selbst abstammt, gern den Hang zur Trägheit, möchte lieber nachmittägliche Gerichtssendungen sehen oder Nintendo spielen als mit seinen Erzeugern durch Flur und Forst zu marschieren, um der Natur ein Stück Gesundheit abzutrotzen. Das ist dumm. Aber da gibt es einen Trick: Wer sich nicht selbst bewegen will, ist mitunter leicht davon zu begeistern, andere bei Bewegung zu betrachten. Also ab zum Sport. Aber wohin, da die Hertha ihre vermaledeite Saison nun beendet hat und selbst das Pokalfinale ohne großen Schaden an uns vorübergegangen ist? Beispielsweise ins Tempelhofer Friedrich-Ebert-Stadion, wo von 10 bis 19 Uhr das Internationale Pfingstsportfest stattfindet. Dort wird Leichtathletik geboten aus dem Schüler- und Jugendbereich. Zugegeben, richtig sexy klingt das nicht. Wie wäre es dann mit den Treptower Festtagen in der Bulgarischen Straße? Ab 11 Uhr sind dort Streetball und, aufgemerkt, „Soccer“ zu bewundern, weil Fußball spielt man nur noch beim DFB. Gut, auch das lockt eine internetsüchtige Nachwuchscouchkartoffel noch nicht hinterm Rechner vor. Aber vielleicht ja American Football: Das ist fast so brutal wie ein knorke Ego-Shooter, schnell wie ein Rennspiel und strategisch wie ein Adventure. Berlin Thunder ist dieses Jahr zwar richtig schlecht, aber der Sport wird von Vorneweg, Drumherum und Nebenbei, einer Mischung aus Volksfest, Popkonzert und Ami-Parodie, eh zur Nebensache degradiert. Außerdem dürfte es die vorerst letzte Gelegenheit sein, das Olympiastadion noch als offensichtliche Baustelle betrachten zu dürfen. Heute um 19 Uhr tritt Thunder zum letzten Heimspiel gegen Franfurt Galaxy an.