Wochenübersicht: Kinderhort : Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen
Ganz im Vertrauen: Heute ist der letzte verkaufsoffene Samstag vor Weihnachten. Doch, doch, genau so steht’s im Kalender: Heute wird die Hölle eröffnet. Aber mancher von uns muss da noch raus, schließlich ist es eine der allerletzten Gelegenheiten, ausreichend Valuta dem Einzelhandel zu überlassen, dass nicht nur die deutsche Wirtschaft endlich aus dem Jammertal gerissen wird, sondern auch in ein paar Tagen das Verhältnis zu den engsten Anverwandten nicht verdorben wird.Natürlich könnte man sich auch gar nichts schenken: Genialer Gedanke, schreien da die begeisterten Kinder und tragen unterm nicht vorhandenen Weihnachtsbaum sofort aus dem Stegreif gereimte kapitalismuskritische Gedichte vor, wiederbeleben die eingefrorene Gans, entlassen sie jubelnd in die Freiheit und freuen sich schon ganz wahnsinnig auf den Bio-Kochkurs bei Bio Lüske, der heute um 10 Uhr in der Drakestraße 50 in Lichterfelde stattfindet.So, das wäre also geschafft: Nie wieder Weihnachten. War ja ganz einfach. Aber nun wird’s wirklich schwierig: Was tun ohne Weihnachten, wenn am heutigen Samstag um einen herum nur noch Weihnachten ist? Wenn im Storytime eine „Weihnachtslesung“ stattfindet (um 10 Uhr in der Schmargendorfer Str. 36/37), in der Deutschen Oper „Der Nussknacker“ zur Aufführung gelangt und selbst bei Globetrotter in der Steglitzer Schloßstraße Weihnachtsschmuck gebastelt wird (heute, ab 11 Uhr)? Wenn im Jüdischen Museum „Chanukka-Weihnukka-Weihnachten“ gefeiert wird und wenn sogar Kasperle im Puppentheater Kurz & Klein dem Weihnachtsmann unter die Arme greifen muss?Fazit also: Ganz so einfach ist das wohl doch nicht, Weihnachten einfach abzuschaffen. Aber wer fängt bloß jetzt so kurzfristig die Gans wieder ein?