Wochenübersicht: Bühne : Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen
Sie gehören wohl zu den schrägsten Paaren der Theatergeschichte, Georg Büchners dauergelangweiltes Thronfolgerpaar Leonce und Lena. Und weil sie sehr jung sind und komische Eltern haben, könnten sie auch ein Teeniepaar von heute sein. Im Theater an der Parkaue hat sich Sascha Bunge der Geschichte angenommen, und die Gruppe mousemaschine liefert den Soundtrack dazu. Ab 2. März kann man an der Parkaue nicht nur ins Theater, sondern auch tanzen gehen: die Choreografin Lara Kugelmann eröffnet ihren Tanzclub „Go Clubing“.
Spätestens seit Andreas Schmidts rasendem Shakespeare-Abend „Shakespeares Sämtliche Werke in 90 Minuten“ ist die Charlottenburger Vagantenbühne berühmt für einen undogmatischen Blick auf den klassischsten aller Klassiker. Ab morgen zeigt nun Hausherr Rainer Behrendt mit „Die lustigen Weiber von Windsor“, was er kann: Fünf Männer spielen dreizehn Rollen in achtzig Minuten.
Am Donnerstag beginnt im HAU die 2. Ausgabe des Festivals „Beyond Belonging“, das – wieder von Schermin Langhoff kuratiert – die Einbahnstraße des klischeebeladenen Blicks auf deutsch-türkische Migranten zum Gegenverkehr freigeben will. Dieses Jahr steht das Programm unter dem Titel „Autoput Avrupa von Istanbul bis Berlin“ – jene sagenumwobene Transitstrecke durch das ehemalige Jugoslawien in die Türkei.
Am Sonntag beginnt auch das Purimfest, der jüdische Fasching, wo die wundersame Rettung der Juden im alten Persien gefeiert wird. Wer Genaueres wissen will, dem sei im Jüdischen Museum am Sonntag das „Purimspiel“ des Puppentheaters „Das Helmi“ sehr ans Herz gelegt. Kindern und Erwachsenen wird darin die uralte Geschichte erzählt, in der ein böser Minister, ein mächtiger König, ein alter Jude und die blauhaarige Königin Esther tragende Rollen spielen.