: Wieder blutige Zwischenfälle am Wahltag in Neu–Kaledonien
Noumea/Paris (afp/ap) - Vor kurzem kündigte Mitterrand noch an, er werde im Falle seiner Wiederwahl möglicherweise Änderungen an dem Neu–Kaledonien– Statut vornehmen, das mit der gekoppelten Regional– und Präsidentschaftswahl am Sonntag in Kraft treten soll. Inzwischen entsandte die französische Regierung umfangreiche Polizeiverstärkung nach Neu–Kaledonien, um die gekoppelten Präsidentschafts– und Regionalwahlen über die Bühne zu bringen. Die nationalistisch– sozialische Befreiungsfront (FLNKS) der kanakischen Urbevölkerung hatte wie schon beim Unabhängigkeitsreferendum im September zum Boykott aufgerufen. Am Freitag hatten Guerillas bei einem Überfall auf eine Polizeistation drei Polizisten umgebracht und 27 weitere in den Busch verschleppt. Für die Freilassung ihrer Geiseln hat die radikale Separatistengruppe neben dem Abzug der französischen Sicherheitskräfte und der Aufnahme von Verhandlungen über ein neues Unabhängigkeitsreferendum auch die Annullierung der Regionalwahlen gefordert. Am Sonntag kam es erneut zu blutigen Zwischenfällen. Mit Überfällen und Straßensperren versuchten Anhänger der Unabhängigkeitsbewegung, die Wähler von der Abstimmung fernzuhalten. In Canala wurden drei Personen durch Schüsse verletzt, darunter ein Mitglied der konservativen Partei RPCR, die sich an der neogaullistischen RPR Chiracs orientiert. FORTSETZUNG VON SEITE 1
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