: Werftarbeiter fordern Neuwahlen in Mecklenburg-Vorpommern
Schwerin/Bonn (afp/taz) — „Die Werftarbeiter in Mecklenburg-Vorpommern sind stocksauer.“ Mit dieser Feststellung gab der IG-Metall- Sprecher Wolfgang Mädel vom Bezirk Küste gestern gleichzeitig bekannt, daß die enttäuschten Schiffbauer Unterschriften zum Rücktritt der Schweriner Landesregierung sammeln wollen. Die empörten Werftarbeiter fordern Neuwahlen in Mecklenburg-Vorpommern. Auf Betriebsversammlungen in den betroffenen Ostseewerften wurden am Donnerstag morgen weitere öffentliche Aktionen beschlossen, um den Protest gegen die Entscheidung von Treuhandanstalt und Landesregierung zur Privatisierung der Werftindustrie zu verstärken. So sollen am Samstag in Wismar Demonstrationen an allen Standorten der Deutschen Maschinen- und Schiffbau AG (DMS) eingeläutet werden. Mit einem Lastzug sollen Produktionsteile an allen Betriebsstätten eingesammelt werden, um daraus ein „Mahnmal“ für den Treuhand-Verwaltungsrat und die Landesregierung zu schaffen. Die Demonstrationen an sämtlichen DMS-Standorten in Wismar, Rostock, Warnemünde, Boizenburg, Stralsund, Wolgast und Waren sind zunächst bis zum 17.März geplant. An diesem Tag wird der Treuhand-Verwaltungsrat endgültig über den Verkauf der Werften entscheiden.
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