Was tun in Hamburg? :
■ So, 30. 6., 20 Uhr, Westwerk, Admiralitätstraße 74
Vom Charme der Hausbesetzung
„Der Probenplan für diese Band“, so schicken’s die Veranstalter voraus, „ist vermutlich eine filigrane Angelegenheit.“ Beziehungsweise eine nur unter Schmerzen hin zu kriegende. Denn die Mitglieder des Orchestre Tout Puissant Marcel Duchamp leben ansonsten in Genf und Lyon, in Bradford und Brüssel. Nach mehreren Auftritten, unter anderem im Gängeviertel und dem Centro Sociale, spielen sie ihren um E-Musik wissenden Afrobeat mit Hausbesetzer-Charme – auf Violine, Kontrabass, Posaune, Schlagzeug und Gitarre – diesmal sozusagen in Hamburgs Lower East Side.
■ Mo, 1. 7., Institut für Sozialforschung, Mittelweg 36
Reemtsma redet
Gewalt wird beinahe stets beschrieben als – möglicherweise letztes – Mittel zum Erreichen irgendeines Ziels. Dass aber ein Mittel immer auch den damit verfolgten Zweck präge, dass das Ziel und der Weg dorthin eben nicht zu trennen sind, darüber spricht Jan Philipp Reemtsma, Philologe, Mäzen und Gründer das Hamburger Instituts für Sozialforschung nun ebendort: Sein Vortrag begreift Gewalt gerade nicht als Unordnung, aus der – möglicherweise – Ordnung erwächst, sondern ihrerseits als eine Form sozialer Ordnung. Im Anschluss diskutiert Reemtsma dann mit dem Göttinger Soziologen Wolfgang Knöbl.
■ Di, 2. 7., 20 Uhr, Taverna Romana, Schulterblatt 53
Letzte Ausgabe
Am 30. September sollen die Harburger Anzeigen und Nachrichten zum letzten Mal erscheinen – nach immerhin knapp 170 Jahren. geht es nach Aussagen des Verlags, dann begründet sich das Aus des Traditionsblatts mit einem besonders steifen Wettbewerbswind im Hamburger Süden. Um das Sterben nicht bloß der HAN geht es in diesem Monat beim Stammtisch der Hamburger Journalistengewerkschaft dju – zu dem auch Nicht-Mitglieder willkommen sind.
■ Do, 4. 7., 21 Uhr, Hafenklang, Große Elbstr. 84
Alte Herren
„Dies ist Hamburg (Nicht Boston)“ hieß mal eine halbwegs legendäre Hamburger-Schule-Compilation. Der Titel variierte den eines noch älteren Samplers, „This is Boston (Not L.A.)“ mit allerlei Uffta-Uffta-Hardcore-Punk drauf. Damit noch nie etwas zu tun hatten die 1979 in Boston gegründeten Mission of Burma: Ihr Postpunk-Indierock steht noch immer in Flammen, und wer ein Herz in seiner Brust trägt, geht hin und hört zu. ALDI