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Archiv-Artikel

Was tun in Hamburg?

Von MATT

■ Mi, 15. 1., 20 Uhr, Polittbüro

Adliger Antisemitismus

„Nur einen einzigen Verwandten unter Hunderten fand ich, der Juden und Sozialdemokraten nicht verabscheut hatte.“ Mit dem besonderen Antisemitismus des deutschen Adels im 19. und 20. Jahrhundert setzt sich Jutta Ditfurth in ihrem jüngsten Buch „Der Baron, die Juden und die Nazis. Reise in eine Familiengeschichte“ (Hoffmann & Campe, 400 S., 21,99 Euro) am Beispiel ihrer adligen Vorfahren auseinander. Erzählt wird darin etwa die Geschichte des Urgroßonkels Börries Freiherr von Münchhausen, dessen engster Freund einst der jüdische Künstler Ephraim Moses Lilien war. Aber dann findet Ditfurth doch einen Brief, der Münchhausen als glühenden Antisemiten zeigt. Am Mittwochabend stellt sie ihr Buch im Polittbüro in einer Lesung mit Bildern vor und zur Diskussion.

■ Sa, 11. 1., 19 Uhr, Kunstverein Harburger Bahnhof

Abschied mit Stummfilm und Musik

Wie schwer die Vorstellung höherdimensionaler Räume fällt, hat der Brite E. A. Abbott 1884 in seinem Essay „Flächenland“ über die Bewohner einer zweidimensionalen Welt beschrieben: „Punkte, Linien, Quadrate, Würfel, Extra-Würfel – wir alle sind […] gleichermaßen die Sklaven unserer jeweiligen dimensionalen Vorurteile“. Inspirieren lassen hat sich davon der belgische Künstler Melvin Moti, der in seinem 24-minütigen 35-mm-Stummfilm „The Eightfold Dot“ Kristalle zum visuellen Ausgangspunkt für eine Untersuchung räumlicher und zeitlicher Möglichkeiten nimmt. Zu sehen ist der Film nun im letzten Ausstellungsprojekt von Isabelle Busch und Franziska Solte für den Kunstverein Harburger Bahnhof. Nach drei Jahren geben sie die künstlerische Leitung an Anna Sabrina Schmidt ab. Die Eröffnung wird damit zugleich zur Farewell-Party, Musik gibt es von Johannes Wilde und vom Grenz-Musiker und Hörspielmacher Felix Kubin. Die Ausstellung ist bis zum 23. März zu sehen.

■ Di, 14. 1., 20 Uhr, St. Pauli Theater

Streifzug mit Boom

Puder, so heißen sowohl das Alter Ego als auch das aktuelle Album der Hamburger Sängerin, Musikerin und Musiktheaterregisseurin Catharina Boutari. Entstanden ist daraus in den letzten zwei Jahren eine Bühnenperformance über das Leben in der Großstadt. „PuderZucker“ heißt das „Hamburg-Pop-Roadmovie“, das ab Dienstag im St. Pauli Theater zu sehen ist und Puder auf einer 24-stündigen Odyssee von einer Ampel im Schanzenviertel über die Clubs auf dem Kiez bis zum Flughafen und endlich ins Bett begleitet. Weitere Termine: 15. und 16. Januar, je 20 Uhr, und 31. Januar sowie 1. Februar je 23 Uhr.  MATT