Was tun in Hamburg? :
■ So, 21. 9., 20.30 Uhr, Golem
Lieder gegen Franco
Ganz eigene künstlerische Ausdrucksformen hat der Spanische Bürgerkrieg hervorgebracht. Eine umfangreiche Sammlung von Liedern ist nun in einer Box beim Osterholzer Label Bear Family Records erschienen: Sechs CDs mit 125 Liedern, ein 300-seitiges, dreisprachiges Begleitbuch des Berliner Musik- und Literaturhistorikers Jürgen Schebera und eine DVD mit der israelischen Dokumentation „Madrid before Hanita – 300 Juden gegen Franco“ sind darin enthalten. Am Sonntag stellt Schebera das Ganze in einem Vortrag mit Musik- und Videoeinspielungen vor. Anschließend spricht er mit dem Golem-Hausphilosophen Roger Behrens über die Auswahl der Musik und den inhaltlichen Schwerpunkt der Sammlung.
■ Sa, 20. 9., 20.15 Uhr, Lichthof Theater
Feminismusdebatte
Die Entwicklung von Frauenbildern und -rollen über drei Generationen hinweg untersucht Nina Mattenklotz’ Bühnenprojekt „PlusMinus einhundert Jahre“. In Interviews mit ihrer Müttergeneration wollen die Theatermacherinnen Rollenbilder aufspüren und Machtstrukturen herausarbeiten. Im zweiten Teil des Abends wird dann eine Zukunftsvision gezeichnet: Wie kann die Welt aussehen, wenn man von der Lebenswirklichkeit von Frauen heute und aktuellen feministischen Diskursen ausgeht? Im Anschluss an die Vorführung am heutigen Samstag gibt es ein Publikumsgespräch. Weitere Aufführungen gibt es bis Sonntag, den 5. Oktober.
■ Fr, 26. 9., 20 Uhr, Kampnagel
Unendlich gedehnt
Gut, dass diese These des französischen Philosophen Alain Badiou vom deutsch-ivorischen Team um dem Künstlerduo Gintersdorfer/Klaßen performativ gegengelesen und für uns übersetzt wird: Wie soll man sich eine unendliche Dehnung der individuellen Identität vorstellen, die den Egoismus beibehält, aber für Gier keinen Platz mehr lässt? Wie können illegale Migranten zur Bastion des Widerstands gegen Opportunismus und neoliberalen Geist werden – und damit die Bedingungen für den Kommunismus neu begründen? Auf den Prüfstand stellen soll das Stück „Identitäten dehnen“ nicht nur aktuelle europäische Philosophie-Konzepte zum Thema Migration, sondern auch die Debatte um den Umgang mit Flüchtlingen und deren Allianzen mit Kulturinstitutionen wie Kampnagel und politischen Unterstützern bereichern.
■ So, 21. 9., 21 Uhr, Fabrik
Großes Songbook
Nicht nur die Pop-Klassiker „It Never Rains in Southern California“ und „The Free Electric Band“ stammen aus der Feder des Musikers und Produzenten Albert Hammond, auch Whitney Houstons „One Moment in Time“ verdanken wir ihm und natürlich seinen großen Hit „Down by the River“. Für Joe Cocker, Chris de Burgh, Celine Dion und – kaum zu glauben – Ace of Base hat er Songs geschrieben, mehr als 30 Chart-Hits gehabt. 40 Jahre ist Hammond im Geschäft, nun ist er nach langjähriger Pause erstmals wieder live auf der Bühne zu erleben. Am Sonntag ist der 70-Jährige im Rahmen seiner „Songbook“-Tour in der Fabrik zu Gast. MATT