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Archiv-Artikel

Was tun in Hamburg?

Von MATT

■ Di, 30. 12., 21 Uhr, Fabrik

Alle Jahre wieder

Es ist eine bemerkenswert eingeschworene Fangemeinde, die seit 35 Jahren zum Jahresende in der Fabrik zusammenkommt. „Die Jungs schaffen es, die Leute richtig zu begeistern, sogar mich, der in Hamburg alles kennt, was seit 1975 über die Bühne gelaufen ist!“, weiß der Kollege Bruno Werther etwa über Hannes Bauer und sein Orchester Gnadenlos zu berichten. Das Trio mit den „bärenstarken Texten“, das grundsätzlich „mit Volldampf“ durch die Lande ziehe, sei der festen Überzeugung, den Rock ’n’ Roll entweder erfunden zu haben, „oder er ist für sie erfunden worden“.

■ Sa, 27. 12., 20 Uhr, Theater im Zimmer

Ohne Schäden

Jazz hat Vladyslav Sendecki in Polen lange Zeit nur geheim gespielt: als zu gefährlich galt der den Herrschenden, die Gelenke ruiniere sich ein klassischer Pianist damit, hieß es. Seit 18 Jahren lebt der Pianist, Keyboarder, Komponist, Arrangeur und Produzent nun in Hamburg und haut für die NDR-Bigband in die Tasten – ganz ohne gesundheitliche Folgeschäden übrigens und vor drei Jahren mit dem Hamburger Jazzpreis bedacht. Und für die Niew Yorker Village Voice ist der Pole sogar einer der fünf besten Jazzpianisten der Welt.

■ Mi, 31. 12., 11 Uhr, Laeiszhalle

Streng geheim

Traditionell bis zur letzten Minute streng geheim ist das Programm des beliebten Philharmoniker-Silvester-Konzerts „Salut!“ in der Laeiszhalle. Dirigiert und moderiert wird das Ganze wie jedes Jahr von der Generalmusikdirektorin Simone Young „herself“. Eines ist bei aller Überraschung aber auch in diesem Jahr wieder absolut sicher: Auf dem Programm stehen die Jubilare des kommenden Jahres. Gute Chancen haben diesmal Jean Sibelius (150. Todestag), Ernest Boulanger (200. Geburtstag) und Edgar Varèse (50. Todestag). Noch gibt es ein paar Karten.

■ Sa, 27. 12., 21 Uhr, Logo

King of Heimorgel

Der Hagener Alleinunterhalter und begeisterte Tennissockenträger Rainer Limpinsel alias Mambo Kurt versteht sein Geschäft. Schon im zarten Alter von 14 Jahren ließ er als westdeutscher Meister im Heimorgelspielen die Herzen aller Musikbegeisterten höher hüpfen. Acht Jahre später begann dann der Aufstieg zum unangefochtenen „King of Heimorgel“, als er im kleinen Kreis anfing, Slayer und Metallica auf seinem mittlerweile über 25 Jahre alten altmodischen Gerät zu interpretieren. Legendär ist bis heute die Walzer-Version von Enter Sandman.

■ Di, 30. 12., 21 Uhr, Markthalle

Immer weiter

Vor ein paar Jahren hat auch Kai Havaii seinen Roman „Hart wie Marmelade“ ins Regal „Rocker-Leben in der westdeutschen Provinz“ gestellt. Der Mann kann mit einigem aufwarten: Er kennt so ziemlich alle Drogen persönlich und weiß nicht nur vom steilen Aufstieg, sondern auch vom noch viel tieferen Fall zu berichten. Über die literarische Güte mag man streiten, eines aber weiß man danach: Kai Havaii macht immer weiter und treibt seine immer wieder irgendwie zum Leben erweckte Band Extrabreit auch diesen Winter wieder per „Weihnachts-Blitz-Tournee“ durchs Land.  MATT