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  • 12.7.2016

Was fehlt …

… Google Street View

Zumindest auf den abgelegenen Färöer-Inseln hat sich noch keins der mit Kameras ausgestatteten Fahrzeuge des Internetkonzerns blicken lassen. Dabei warten die BewohnerInnen des zu Dänemark gehörenden Archipels in der Nordsee ganz sehnsüchtig darauf, dass die Landschaft, ihre Siedlungen und sie selbst von Google gefilmt werden. Sorgt für Abwechslung. Kommt ja ansonsten auch keiner vorbei, wenn er nicht bei Google Streetview sehen kann, wie schön es auf den Färoer-Inseln ist. Weil ihnen der Geduldswollfaden gerissen ist, haben einige der InselbewohnerInnen jetzt die Sache selbst in die Hand genommen. Sie haben Kameras montiert – nein, nicht auf Autos, sondern auf Schafen. 80.000 gibt es auf den Inseln, bei einer Einwohnerzahl von knapp unter 50.000. Einige der Vierbeiner haben schon 360-Grad-Ansichten von ausgewählten Orten produziert, andere schlappen eher anekdotisch mit der Kamera auf dem Rücken über Weiden und Wiesen. Zu sehen sind entstandenen Clips dann auf Sheep View. Mit der Aktion wollen die Leute von den Färöer-Inseln letztlich auch Google dazu kriegen, dem windigenn Flecken im Meer doch die nötige Beachtung zu schenken. Dafür haben sie auch noch den Hashtag #wewantgooglestreetview kreiiert. Was aber, hätte rein zufällig eine Google-Streetview-Kamera auf den Inseln das Schlachten von 43 Grindelwalen am 6. Juli eingefangen? Der Shot wäre für Färinger nach hinten losgegangen. Statt mehr würden noch weniger Gäste kommen. Kreuzfahrtschiffe legen schon nicht mehr im Hauptort Torshavn an, weil sich ihre Betreiber mit den Anti-Walfang-Kampagnen solidarisieren. Die Schafe aber grasen schön weit weg von den Walkadavern (taz)