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Wahlen in Surinam: Große Schlappe für Militärpartei

Paramaribo (dpa) - Bei Wahlen in der südamerikanischen Republik Surinam, den ersten seit dem Militärputsch von 1980, hat der neue Bund der alten Traditionsparteien am Mittwoch einen überwältigenden Sieg errungen. Die Partei des Militärbefehlshabers Desi Bouterse unterlag. Dies berichtete am Donnerstag die niederländische Presse–Agentur ANP nach Auszählung eines Drittels der Stimmen. Es sei damit zu rechnen, daß die „Front für Demokratie und Entwicklung“ - ein Zusammenschluß der Kreolenpartei NPS, der Vereinigten Demokratischen Partei VDP und der Fortschrittlichen Reformpartei VHP (Inderpartei) - zwischen 85 und 90 Prozent der abgegebenen Stimmen erhalten hat. Surinam, die ehemalige niederländische Kolonie Guyana, wurde 1975 in die Unabhängigkeit entlassen. Nachdem 1980 ein Militärrat unter Führung von Oberstleutnant Bouterse nach einem unblutigen Putsch die Macht übernommen hatte, kühlten sich die Beziehungen zum ehemaligen Mutterland ab. Die Niederlande stellten die Wirtschaftshilfe 1983 ein, als Bouterse der Verletzung von Menschenrechen beschuldigt wurde. Bouterse warf der niederländischen Regierung vor, surinamische Exilkräfte zu unterstützen, die auf den Sturz des Militärregimes hinarbeiteten.

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