WEITERE FILME IN HANNOVER :
B
Die Biene Maja Japan/Österreich 1977, R: Matty Murphy Einige Episoden aus der erfolgreichen Fernseh-Zeichentrickfilmserie mit Maja, dem dicken Willy sowie vielen Käfern. Und natürlich schmettert Karel Gott seine große Maja-Arie als Titelsong. (hip) Apollo-Studio
C
Caché Frankreich/Österreich/Deutschland 2005, R:Michael Haneke, D: Daniel Auteuil, Juliette Binoche
„Ein Pariser Intellektuellen-Paar fühlt sich durch anonyme Videokassetten mit Aufnahmen seiner Wohnung bedroht. Diese Ausgangssituation entwickelt sich zu einem beklemmend dichten Drama, in dem Michael Haneke in gewohnt spröder, sehr konzentrierter Manier das Publikum in die Rolle des Fährtenlesers zwingt, der parallel zu den Figuren, aber auch im kritischen Abstand die sparsam ausgestreuten Hinweise entschlüsseln soll. Spannend daran ist weniger die psychologische Ebene als die überraschend bittere Anklage der intellektuellen Führungsschicht, die sich im Wald der Zeichen und Bedeutungen verloren hat und sich, ohne Zugang zum Körper oder zu den Gefühlen, nicht mehr der Realität stellt.“ (filmdienst) HB:Atlantis; H: Kino am Raschplatz
G
Die große Stille Deutschland 2005, R: Philip Gröning
“Ein Ort jenseits der Zeit: die ,Grande Chartreuse‘, das Ursprungskloster der Kartäusermönche, in einem abgelegenen Tal nahe Grenoble. Die Mönche, die hier leben, verbringen ihre Tage in tiefstem Schweigen, das nur für spezielle Momente gebrochen wird. Diesem radikalen Lebensentwurf versucht die filmische Form gerecht zu werden. Mit ähnlicher Kargheit und Strenge lässt sich der experimentelle Dokumentarfilm auf das Leben der Mönche ein. Drei herausfordernde Filmstunden, die mehr mit geistlichen Exerzitien als klassischer Kinounterhaltung zu tun haben.“ (Rheinischer Merkur) Apollo
H
Herr Lehmann D 2003
Wir schreiben das Jahr 1989: Berlin-Kreuzberg ist ein kleiner Kosmos in einer riesigen Galaxie, Kreuzberg ist der Kiez, in dem Herr Lehmann zu Hause ist. Er ist der Guru einer beschaulichen, übersichtlichen Welt voller Philosophen, Künstler, Biertrinker, Kokser, Heteros, Schwuler und anderer Lebenskünstler, die inmitten einer feindlich gesinnten Welt ihre Enklave und das Recht auf Stillstand gegen jede Form von Veränderung verteidigen. Herr Lehmann heißt eigentlich Frank, aber da er schon bald dreißig wird, nennen ihn alle nur noch »Herr Lehmann«. Doch unaufhaltsam schleichen sich Störungen in die lieb gewordenen Gewohnheiten seines Lebens: Ein aufdringlicher Hund, der Besuch seiner Eltern, die schöne Köchin Katrin, sein bester Freund Karl und ein bis dato unbekannter Kristallweizen-Trinker werden in kurzer Zeit für mehr als nur Unruhe sorgen. (tip) Apollo Studio
I
Ich und Du und Alle, die wir kennen USA/Großbritannien2005, R: Miranda July, D: John Hawkes, Miranda July
Eine impulsive Künstlerin, die sich ihr Geld mit Gelegenheitsjobs verdient, verliebt sich in einen frisch geschiedenen Schuhverkäufer, was sie mit neuen Erfahrungen, Kindern und Heranwachsenden konfrontiert. Ein interessanter multiperspektivisch angelegter Blick auf die Glanzlosigkeit des Alltagslebens mit seinen kleinen und großen Überraschungen. Überzeugende Darsteller und eine intelligente Inszenierung sichern den unspektakulären Geschichten ihren Reiz. (filmdienst) Kino am Raschlatz
L
Ländliche Ansichten: Der Alltag Frankreich 2004, R: Raymond Depardon / Originalfassung mit Untertiteln
“Die französischen Bauern, von denen Raymond Depardon berichtet, haben sich lange genug mit der Agrarbürokratie herumgeschlagen. Sie sind pensionsreif, verkaufen zähneknirschend ihr Anwesen, einer ist sogar richtig erleichtert, weil ihn der Wetterbericht nun nicht mehr interessieren muß. Eine ganze Generation tritt hier ab, die sich immer dezidiert als autochthon verstanden hat, als Vertreter eines regionalen Selbstbewußtseins, das die Bauern schon in der Provinzhauptstadt deutlich zur Schau gestellt haben. Es entsteht kein totales Bild, es gibt nur Momente einer Passage.“ (Frankfurter Allegemeine)Kino im Künstlerhaus
Lepel Niederlande/Deutschland/Großbritannien 2005, R: Willem van de Sande Bakhuyzen, D: Joep Truijen, Loes Luca
„Ein elternlos aufwachsender Junge, der in einem Kaufhaus eingeschlossen wird, trifft dort auf eine Ausreißerin, die hier heimlich ihre Zelte aufgeschlagen hat. Gemeinsam mit ihr widersetzt er sich den Nachstellungen seiner raffgierigen Großmutter und seines selbstsüchtigen Lehrers. Wunderbar zwischen surrealem Märchen und existenziellen Problemen von Kindern balancierender Film, der auch schauspielerisch und gestalterisch überzeugt.“ (filmdienst) Kino am Raschlatz
S
Stay USA 2005, R: Marc Forster, D: Ewan McGregor, Ryan Gosling
„Stay“ beschreibt, wie ein Psychiater (gespielt von Ewan McGregor) mehr und mehr den Bezug zur Realität verliert. Beim Versuch, aus den Erzählungen eines selbstmordgefährdeten jungen Mannes (Ryan Gosling) die Wahrheit herauszufiltern, verfällt der Arzt allmählich den traumatischen Erinnerungen und düsteren Phantasien seines Patienten. Diese spielen immermehr in sein eigenes Leben und das seiner Lebensgefährtin (Naomi Watts) hinein, die er einst ebenfalls therapiert hat. Regisseur Marc Forster (“Monster‘s Ball“) scheint den Zuschauer mit seinem eleganten, hochartifiziellen Bilderstrom selbst in Trance versetzen zu wollen und hinterlässt am Ende viele offene Fragen und ein Gefühl nachhaltiger Verwirrung.“ (Der Spiegel) Kino am Raschlatz
W
Wahre Lügen Kanada/Großbritannien/USA 2005, R: Atom Egoyan, Colin Firth, Kevin Bacon
„Eine junge Reporterin recherchiert einen Mordfall aus den 1960er Jahren, in den zwei erfolgreiche Entertainer verwickelt waren. Eine Hotelangestellte war damals in deren Suite tot aufgefunden worden, offensichtlich Opfer eines Gewaltverbrechens, ohne dass ein Täter überführt worden wäre. Bei ihren Nachforschungen kann die Journalistin jedoch alsbald nur noch schwer zwischen den verschiedenen Versionen des fraglichen Abends unterscheiden. Ein ebenso hypnotischer wie hochdramatischer Thriller in der Tradition des Film Noir, bei dem Regisseur Atom Egoyan (‚Exotica‘) einmal mehr die Zuverlässigkeit von Erinnerungen hinterfragt und davon auch die Wahrheit der (Kino-)Bilder nicht ausnimmt.“ (Rheinischer Merkur) H: Kino am Raschplatz
War¥n Sie schon mal in mich verliebt Deutschland/Österreich 2005, R: Douglas Wolfsperger
„Porträt des in Vergessenheit geratenen deutschen Schauspielers und Sängers Max Hansen, der Anfang der 1930er-Jahre ein Star war und als ausgesprochener Frauenheld galt. Wegen eines anzüglichen Liedes über Hitler musste er 1933 Deutschland verlassen und gelangte über Österreich nach Dänemark, wo er 1961 starb. Der dokumentarische Film verzichtet auf einen Off-Kommentar und lässt Archivmaterial und Ausschnitte aus Spielfilmen für sich sprechen, wobei sorgsam gestaltete Interviewszenen das facettenreiche Bild des Porträtierten abrunden. (filmdienst) Kino im Künstlerhaus
Z
Die Zeit die bleibt F 2005 R: François Ozon ; D: Jeanne Moreau, Melvil Poupaud, Valeria Bruni Tedeschi
Romain, 31jähriger Modefotograph, erfährt, dass er unheilbar krebskrank ist. Er erzählt zunächst niemandem davon; er wüsste nicht, wie er ein Gespräch anfangen sollte. Vielmehr streitet er mit seiner Familie und beendet das Verhältnis mit dem jungen Sasha. Nur seiner Großmutter auf dem Land erzählt er von seinem bevorstehenden Tod. Auf einem Autobahnrasthof bietet ihm die Kellnerin an, mit ihr zu schlafen, damit sie ein Kind bekommen kann, weil ihr Mann unfruchtbar ist. Nach einigem Zögern willigt er ein; er vermacht seinem Kind all sein Vermögen und legt sich an den Strand. (tip) Kino am Raschplatz
Zurück nach Darlana S 2004 D: Sofia Helin, Kajsa Ernst, Ann Petrén und Lars G. Aronsson
Stockholm ist Mias Leben. Aber Papa wird siebzig und hofft auf sein Nesthäkchen. Also heisst es für Mia heim ins Kaff im tiefsten Herzen Schwedens, mitten im Winter - nach fünfzehn Jahren! In Dalrlana warten die Schwestern auf die erfolgreiche Single-Frau. Eivor, die älteste, die sich ins Joch der Ehe beugt, wetzt schon die Zunge und erblasst, als die Eltern Mia das schönste Stück Land schenken wollen. Gunilla schwärmt von der Scheidung - und Sex auf Bali. Und ein alter Verehrer rechnet sich neue Chancen aus. Kein Wunder, dass Papas Geburtstag, auf dem der Schnaps in Strömen fliesst, auch dieses Jahr von garstigen Zwischenfällen gekrönt wird ... (tip)Kino am Raschplatz