WAS TUN? :
■ Wieder ab 9. Oktober, Heimathafen Neukölln
Gregor Samsa
Die Kafka-Figur Gregor Samsa hat schon so manche Aktualisierung erfahren – als Textilmessevertreter im Außendienst kannte man ihn indes wohl noch nicht. „Der Käfer“ im Heimathafen Neukölln aber macht aus Samsa einen solchen. Der Kaufmann, dem nun Fühler wachsen, hat einen Burnout. Das Stück versucht das Leistungsdiktat auf der einen Seite mit der Leistungsverweigerung in der sogenannten sozialen Hängematte auf der anderen Seite zusammenzubringen. Ob das gelingt, können Sie am Mittwoch, Donnerstag und Freitag (jeweils um 19.30 Uhr) überprüfen.
■ 8. Oktober, Berghain, Huxley’s, Tempodrom, anderswo
Freie Auswahl
War das immer schön auf der Kirmes, wenn man Lose gezogen hatte und frei entscheiden konnte, ob man nun den Stofftier-Alf, die Wasserpistole oder das Puzzle nehmen wollte. Konzertmäßig am Dienstag in der Verlosung: Postpunk von Wire (Postbahnhof, 20 Uhr; Foto), Schwelgepop von James Blake (Tempodrom, 20 Uhr), abstrakt Noisiges von Sicker Man (Kantine/Berghain, 21 Uhr) und Atmosphärisches von Nicolas Jaars Darkside, die zeitgleich nebenan in der Panorama Bar gastieren. Die Pixies-Konzerte im Huxley’s sind ausverkauft. :-(
■ 6. Oktober, Tristeza Neukölln, 20 Uhr
Klassiker
Das Tristeza-Kollektiv zeigt am Sonntagabend den DDR-Klassiker „Spur der Steine“. Manfred Krug spielt darin Hannes Balla, einen Vorarbeiter, der auf der Großbaustelle von Schkona arbeitet. Balla hält nicht viel von SED, Bürokratie und Planwirtschaft. SED-Parteisekretär Werner Horrath (Eberhard Esche) tritt dann seinen Dienst an der Baustelle an – er soll aber im Laufe der Handlung seine Parteiposten verlieren. Ganze drei Tage lief der Film in DDR-Kinos, ehe er wegen „antisozialistischer Tendenzen“ aus dem Programm genommen wurde. Im Anschluss: „Die Arbeiterklasse geht ins Paradies“.