WAS MACHT EIGENTLICH ...die Spree? : Zum Bade locken
Sommer. Die Luft flimmert. Träge wälzt sich die Spree zur Oberbaumbrücke, die Oberfläche leicht gekräuselt. Jetzt ein Bad! Anlauf, Absprung, eintauchen. Keine Angst: Das Wasser ist tipptopp sauber.
Szenen wie diese sollen sich ab dem 8. Mai massenhaft vor der Treptower Arena abspielen. Der Trick: Nicht im trüben Fluss endet der Sprung, sondern in einem 325-Quadratmeter-Pool. Dazu lässt der Verein stadtkunstprojekte einen Schubleichter, also eine jener Wannen, die Kohle und Kies durch Berlin schippern, neben der „MS Hoppetosse“ ankern. Der Weg ins Becken führt über schwimmende Flöße. In der Fantasie der Ideengeber – des kanarischen Achitektenteams AMP und der Künstlerin Susanne Lorenz – schaukeln dort Hängematten in der Sonne.
Das Badeschiff, aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds gefördert, belebt alte Traditionen wieder. Schon vor 200 Jahren dümpelte auf der Spree, unweit des Stadtschlosses, ein schwimmendes Badehaus, zu dessen häufigem Besuch Ärzte unter Hygienekriterien dringend rieten. Der Sprung in den Fluss höchstselbst dürfte schon damals riskant und des Weiteren behördlich unerwünscht gewesen sein.
Dass der Pool ein Hit wird, steht außer Frage. Der Hype um den „Bundespressestrand“ im vergangenen Jahr war enorm. Nur eins könnte die Badefreuden am Fuße der Treptowers verhageln: das Wetter. Zur Einstimmung fällt in dieser Woche schon mal etwas Schnee. CLP FOTO: AP