WAS MACHT EIGENTLICH ...Thilo Sarrazin? : Im Hellersdorfer Badezimmer nach Vermögen suchen
Thilo Sarrazin sitzt ja meist auf dem Trockenen. Glücksbäder à la Dagobert Duck sind dem Finanzsenator nicht vergönnt. Stattdessen muss er sich andauernd fragen, wo die Kohle schon wieder geblieben ist. Heute macht er sich auf die Suche – in Hellersdorf. „Der oberste Kassenwart Berlins will sich nach eigenem Bekunden ein Bild davon machen, wie die landeseigene Gesellschaft mit dem ihr anvertrauten Vermögen des Landes umgeht“, schreibt die landeseigene Wohnbautengesellschaft Stadt und Land. Die hat gerade in ihren Plattenbauten das 10.000ste Bad saniert. Das soll die Familie Benecke beglücken. Zumal ein Sponsor auch noch einen Whirlpool spendierte. Doch Stadt und Land ist gnadenlos. „Der Tapetenwechsel an sich bedeutet schon Stress genug“, wissen die Wohnbauer. Für die Beneckes komme es aber noch ein bisschen aufregender. „Ihr Umzug wird zum öffentlichen Ereignis!“ Weil der Kassenwart auftaucht, um im Sanierungsgebiet Grabenviertel nach seinem vertrauten Vermögen zu suchen. Dabei hat der für das spezielle Sprudelbecken keinen einzigen Cent fließen lassen. Und dennoch: „Ilka Benecke (43/Beamtin) lässt zum ersten Mal im Beisein von Finanzsenator Dr. Thilo Sarrazin das Wasser sprudeln“, jubilieren Stadt und Land. Als Beamtin, die wegen sparwütiger Typen wie Sarrazin vom Senat knapp gehalten wird, wird sie wohl kaum das teure Nass einfach so in den Abfluss sprudeln lassen. Und auch Sarrazin weiß, dass man sich überraschend bietende Quellen umgehend nutzen muss. Es wird spannend, heute in Hellersdorf. GA FOTO: AP