WAS MACHT EIGENTLICH ...Klaus Böger? : Berlin glücklich
Ja, er kann auch ganz vernünftig, unser Bildungssenator! Endlich mal eine Pisa-verdächtige Entscheidung: Picknick-Verbot gibt’s nicht, meinte Böger gestern. Denn das Berliner Picknicken ist ja auch ein großartiges Erlebnis, das Alltagssorgen vergessen lässt und glücklich macht.
Das weiß auch Brotzeit-Klaus Böger (SPD), seit Jahren bekennender Freie-Kühltasche-Kultivierer. Glückliche Menschen müssen nicht so lange in der Schule beschäftigt werden, mag er weiter gedacht haben. Und: Glückliche Eltern kriegen es vielleicht gar nicht mit, wenn ihre Kinder das kleine Einmaleins für eine Gameshow auf Pro 7 halten. Glückliche Bürger wählen auch wieder die SPD – kurzum, Berlin braucht das klassenüberwindende Picknick. Seine Überlegungen gehen noch weiter: Kommt zum Essgenuss noch Live-Musik hinzu, wird das Ganze zu einem richtigen Happening. So geschah es Jahr für Jahr in der Waldbühne: Oben sang Phil Collins, unten packten entzückte Fans kalte Buletten aus. André Rieu geigte sich in Ekstase, während ältere Damen im Publikum mit tellergroßen Pupillen Kartoffelsalat löffelten. Hinterher ging man glücklich nach Hause und liebte seinen Sommer. Doch nun scheint diese legale Droge in Gefahr: Veranstalter Concert Concept kündigt an, „ausladende Mitbringsel mit Sack und Pack und Decken“ nicht mehr zu erlauben. Aber nicht mit Klaus Böger. Der erklärte das Verbot für „weltfremd und nicht akzeptabel“. Die Picknicker danken es ihm und sind wieder glücklich. MAB
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