WAS MACHT EIGENTLICH ...Ilyas Bublis? : Sich ärgern
Es gibt Menschen, die haben eine Idee, die sie umtreibt. Ilyas Bublis ist so ein Mensch. Vor Jahren hatte der Berliner ein spirituelles Erwachen. Seitdem kämpft er für mehr Bäume. Weil er, wie er es ausdrückt, Mutter Erde etwas zurückgeben will. „Gaia“ – Erde – heißt auch sein Projekt. Und überhaupt findet Bublis Bäume „cool“. Er betreibt ein Fashionlabel und investiert die Erlöse in Pappeln, Platanen oder Ginkgos. Inzwischen konnte er gar Prominente dafür gewinnen, mit ihm zum Spaten zu greifen: Wolfgang Thierse etwa, oder Rolf Eden.
Bublis’ größtes Anliegen ist die Vermittlung von Baumpatenschaften. Dafür hat er sich jetzt ein neues Maskottchen ausgedacht: die Gaia-Fee, eine Art Raver-Girl mit Libellenflügeln. Ihm gelang es sogar, die Cinemaxx-Kette dazu zu bewegen, einen Zeichentrickspot mit der Baumelfe gratis zu zeigen. Kein Glück hatte der Baumfreund hingegen mit den Tiefbauämtern. Für seinen neuesten Einfall musste er sie um Erlaubnis fragen, Baumpaten-Plakate an Straßenlaternen zu hängen. Bescheid: negativ. Laut §§ 10 und 11 der Ausführungsvorschriften des Berliner Straßengesetzes dürfen nur Zirkusse und politische Parteien kostenfrei an Laternen werben. So ist das eben: Will einer nur die Welt beglücken, ist die Verwaltung überfordert. Aber Bublis lässt nicht locker: Mit den Werbeflächevermarktern Wall AG und VVR-Berek hat er einen Sonderpreis ausgehandelt und sucht nun noch Sponsoren, die seine Plakataktion unterstützen. Noch ist die Erde also nicht verloren.CLP FOTO: PRIVAT