WAS MACHT EIGENTLICH ...Freddi Bobic? : Punkte holen – mit rechts
Er kann es doch noch. Mit rechts. Nach Monaten der Ladehemmung hat Fredi Bobic, Stürmerhoffnung beim Liga-Vorletzten Hertha BSC, endlich wieder seine rechte Klebe ausgepackt. Nur berührte sein Stürmerfuß in jenem Moment keinen Ball auf dem Weg ins Tor, sondern das Gaspedal seines Mercedes. „Da bin ich in der Stadt 25 Stundenkilometer zu schnell gefahren“, gestand Bobic. Er ratterte mit 75 Sachen in die nächstgelegene Radarfalle und wurde von den Ordnungshütern für vier Wochen auf die Tribüne geschickt. Toll. Endlich mal wieder ein paar Punkte geholt.
Wenn Kicker frustriert sind, lassen sie schon mal auf der Straße ihren Ärger raus. Olli Kahn hackte einst als Schrecken des Südens über Deutschlands Autobahnen. Der Mann war frustriert. Verständlich, wenn einen die Frau sitzen lässt, bloß weil man einmal eine Blondine aus der Disco abschleppt. Und was ist das gegen einen Tabellenplatz hinter Rostock, wie bei Fredi? Dumm nur, dass dem Berliner Stürmerass (drei Tore in der laufenden Saison) das Ganze schon im Sommer passierte. Da war Hertha noch gedanklich in der Champions League. Seine Strafe sitzt Bobic nun in der Winterpause ab. Dabei wäre er genau jetzt wichtig, der starke rechte Fuß. Ganz Berlin, die ganze Welt wartet darauf. Doch neues Ungemach: Bobic, so wird gemeldet, kann bis morgen nicht trainieren. Er hat sich am Knie verletzt. Am linken. Am rechten wäre ja auch zu blöd gewesen. Da hätte man fast denken können, jemand hätte heimlich trainiert – mit dem Gaspedal. BHÜ FOTO: AP