WAS MACHT EIGENTLICH ... die streunende Katze? : Auf Nächstenliebe hoffen
Wer kennt sie nicht, die auf den Straßen flanierende Hauskatze. Der schwarze Streuner stürzt auch heute noch den ein oder anderen, der diesem Aberglauben anhängt, in tiefstes Unglück. Dass sich die Katze vielleicht selbst in einer unglücklichen Situation befindet, daran denkt niemand.
Laut den Zahlen der Tierschutzorganisation „aktion tier“ leben in Berlin mehr als 40.000 verwilderte Katzen auf der Straße. Gerade im Sommer kann man beobachten, wie sich die Hauskatze vom harmlosen Stubentiger zum frei lebenden Räuber entpuppt. Das liegt laut Eva-Maria König, Sprecherin des Tierschutzvereins, aber nicht daran, dass in jeder Katze ein Raubtier schlummert, sondern dass viele Berliner ihre Katzen bei Urlaubsantritt einfach vor die Tür setzen. Die herrenlosen Tiere suchen dann Zuflucht bei den Toten und richten sich ihr neues Zuhause vorzugsweise auf Friedhöfen ein, aber auch in Kleingärten und Innenhöfen. „Rechtlich gesehen werden die frei lebenden Stubentiger wie Wildtiere behandelt und deshalb nicht vom amtlichen Tierfang aufgelesen“, sagt König. Auch trügt der raubtierhafte Schein, denn: „Hauskatzen können nicht von ihrer eigenen Beute leben.“ Sie sind darauf angewiesen, dass Katzenliebhaber ihnen Futter zustecken. „Aktion tier“ hat 250 Futterstellen für die obdachlosen Katzen eingerichtet. Vielleicht schafft ja das eine oder andere Tier dank dieser Aktion den Sprung von der Straße zurück ins warme Katzenkörbchen. KLAS FOTO: ARCHIV