WAS MACHT EIGENTLICH ... die Polizei? : Massenhaft Fußball schauen
Was gibt es Schöneres, als an einem warmen Sonntag im Spätsommer einem Fußballspiel in einer stimmungsvollen Arena beizuwohnen? In der Alten Försterei beispielsweise – jenem Fußballtempel, der sich so malerisch an Wuhle und Wuhlheide schmiegt. Und wenn man dann auch noch umsonst ins Stadion kommt, dann ist es an der Zeit, jenes fankurvenerprobte Lied anzustimmen, dessen Refrain mit dem Worten beginnt: „So ein Tag, so wunderschön wie heute …“
Tja, Polizist müsste man sein! Mehr als 1.000 Uniformträger aus Bund und Land werden am Wochenende zum Stadion an der Alten Försterei gekarrt, zu einem Fußballspiel, zur Begegnung 1. FC Union Berlin gegen BFC Dynamo.
10.000 weitere Zuschauer werden zu diesem Spiel erwartet. Und die Polizisten haben nichts weiter zu tun, als die Fans der beiden Clubs voneinander fern zu halten. Denn die können sich nicht leiden. Anders gesagt: Am Sonntag um 14 Uhr findet das große Ostalgieevent des Hasses statt. Unioner können BFCer nicht riechen, weil das zu DDR-Zeiten der böse Stasiverein war, der immer zum Meister gemacht wurde. BFCer hassen Unioner, weil sie keine BFCer sind. Vor allem die Fans der Dynamos gelten als brutale Schläger, aber auch Unioner tragen nicht selten Glatze zur wohl gefüllten Bomberjacke. Seit Wochen schon freuen sich alle miteinander, dass es nach vier Jahren endlich einmal wieder zu einem echten Hassderby kommt. Sie wollen aufeinander losgehen. Das soll die Polizei verhindern. Schafft sie das, steht einen Fußballfest nichts im Wege. ARUEFoto: AP