WAS MACHT EIGENTLICH ... der gemeine Dieb in Prenzlauer Berg? : Kinderwagen klauen
Der Mann hätte sich sein Revier nicht besser aussuchen können: Im Babyboom-Kiez Prenzlauer Berg zog er durch die Straßen, um Kinderwagen zu klauen. Nun hat das Viertel also nicht nur besonders volle Spielplätze und heftig überlaufene Grundschulen, sondern auch noch einen eigenen Typ von Kriminalität.
Den 37-Jährigen interessierten offenbar nicht irgendwelche Kinderwagen: Glaubt man der Polizei, hatte er es vor allem auf die hochwertigen unter den Babykarren abgesehen. Er schnitt die Schlösser auf. Und zuckelte mit den Gefährten von dannen.
Das ist nun vorbei. Der Dieb wurde Anfang der Woche auf frischer Tat ertappt. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, beobachteten um sechs Uhr morgens Passanten (es müssen Eltern gewesen sein, wer sonst ist um diese Zeit wach?) den Mann, wie er in der Gleimstraße einen Kinderwagen mit einem durchgeknipsten Fahrradschloss vor sich herschob. Beamte nahmen den Mann fest.
Den Wagen hatte er offenbar aus einem Hausflur in der Nähe geklaut. Er selbst räumte weitere Diebstähle ein. Die Polizei geht davon aus, dass er eine Vielzahl von Kinderwagen hat verschwinden lassen.
Fragt sich nur, was man mit so vielen Karren will. Ob der Mann ein Baby hat, sei nicht bekannt, sagte ein Polizeisprecher. Diebstahl wegen Eigenbedarfs? Eher unwahrscheinlich. Oder ist die Fixierung womöglich Ausdruck eines unerfüllten Kinderwunsches? Der Grund scheint viel banaler zu sein: Offenbar wollte der Mann die Luxuswagen schlicht zu Geld machen. ALL FOTO: AP