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Archiv-Artikel

…WAS MACHT EIGENTLICH ... der Trabi? Vor den Toren der Stadt stinken

Von API

Noch kann man sie in Treptow-Köpenick, Pankow und vereinzelt auch in Mitte und Kreuzberg sehen. Behände schlängeln sich die winzigen DDR-Autos mit Vollplaste-Karosserie durch den Stadtverkehr und parken frech in jeder noch so kleinen Parklücke. Besonders Touristen freuen sich, wenn einer der ostalgischen Zweitakter vorbeituckert. Der Trabi, das ist Ostberlin, Mauerstadt und „Good bye, Lenin“. Geschichte auf vier Rädern und Zeugnis einer Zeit, in der der Sozialismus ein Gesicht hatte.

Dieses Jahr feiert der Trabi 50. Geburtstag, doch die Zeiten sind nicht günstig für den kleinen Jubilar, der im VEB Sachsenring in Zwickau vom Band lief: Ab 1. Januar 2008 wird die Berliner Innenstadt zur Umweltzone, in der nur noch schadstoffarme Autos mit entsprechender Umweltplakette fahren dürfen. Wer jedoch einmal direkt hinter dem Auspuffrohr eines Trabis gestanden hat, weiß, dass er viel zu sehr stinkt, um plakettenwürdig zu sein. Rund 1.700 Trabis gibt es nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes in Berlin, die meisten davon sind Zweitakter, die sich nicht mit einem Katalysator nachrüsten lassen.

Vielen Trabi-Besitzern wird daher nichts anderes übrig bleiben, als ihr Auto zu verkaufen. Schon jetzt werden bei Ebay komplette Trabis für 100 Euro angeboten. Echtes Ostflair gibt es künftig nur noch in Brandenburg. Oder gegen Bezahlung: Vielleicht kriegen die Trabi-Stadtführungen, die jährlich über 20.000 Touris in der Rennpappe durchschütteln, eine Sondergenehmigung. Der Geschichte wegen. API FOTO: REUTERS